
Vielleicht habe ich persönlich zu viel Salonliteratur gelesen, aber mich erinnert dieser Geruch immer an Tanzlokale, Nachtbars und kleine Theater aus dem Frankreich des 19. Jahrhunderts. Mit zwei Worten: Montmartre, Paris.

Für mich gibt es exakt einen Duft zu dieser meiner Assoziation: Jean Charles Brosseaus Ombre Rose. 1981 kreiert und mittlerweile ein Klassiker, gibt es das Parfum seit 2002 auch wieder in der alten Version, nachdem Brosseau die Rechte daran, die vorübergehend in fremder Hand waren, wieder zurückkaufte.
Ombre Rose hat folgende Ingredienzen: Kopfnote: Rosenholz, Ylang-Ylang, Honig und Pfirsich; Herznote: Rose, Maiglöckchen, Iris; Basisnote: Moschus, Cumarin, Vanille, Sandelholz.

Ombre Rose fällt definitiv in diese Kategorie: Ich sehe ständig „mein Etablissement“ von oben vor mir und sehe mich verzückt: Florale Noten, Honig und das heuartige Cumarin, eine verhaltene Süße und (Moschus sowie) Puder, Puder und nochmals Puder, frisch von der kuschelig-puscheligen Quaste.
Passend zum Thema Montmartre lancierte im übrigen Maître Parfumeur et Gantier Histoires de Parfums Ende letzten Jahres einen neuen Duft genannt 1889 Moulin Rouge – auf Bitte des Hauses hin (und) zu dessen Jubiläum, dem 120jährigen Bestehen. Dieser wird, genauso wie das Tuberosen-Trio, (hoffentlich) bald bei uns eintrudeln. Seine Ingredienzen: Mandarine, Pflaume, Zimt, Absinth, Rose, Iris, Leder, Patchouli, Vanille, Moschus. Hier im übrigen ein nettes (englisches) Interview aus dem Sniffapalooza-Magazine mit Gérard Ghislain, dem Gründer von Histoires de Parfums.
Morgen knüpfe ich nahtlos an das Thema Paris und Dekadenz an – Byredos Baudelaire wartet dann auf Euch.
Einen schönen Tag und viele liebe Grüße,
Ulrike.
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