Schneechaos

Sturmtief Daisy fegte die letzten Tage über Deutschland hinweg und brachte Schnee, Eisregen, Minusgrade und (sagen wir es ehrlich) frostige Laune für alle, die keine Eskimos sind. Aber nicht nur Autoverkehr, marode Hausdächer und norddeutsche Inseln ächzen unter der Schneelast. Auch unsere Haut leidet – denn sie trocknet aus, spannt, rötet sich und fühlt sich so gar nicht wohl. Der Grund: unser sensibelstes Organ bekommt den Mix aus klirrender Kälte und trockener Heizungsluft so gut wie ungeschützt zu spüren. Aber wir wären ja nicht Beauty-Mekka, wenn wir nicht ein paar gute Tipps für die „Frostbeulen“ unter unseren Lesern hätten. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um trockene Winterhaut:


Stimmt es, dass falsche Ernährung im Winter die Haut zusätzlich austrocknet?

Streng genommen stimmt das, denn die Fette, die wir mit der Nahrung aufnehmen, steuern auch die Befindlichkeit unserer Haut. Klar, bei minus 10 Grad geht keiner ohne Handschuhe, Wollmütze und Daunenjacke aus dem Haus. Aber was tun Sie, um Ihre Haut zu wärmen? Eben, die meisten vergessen unsere sensiblen Schutzhülle nämlich und wundern sich dann über gereizten, roten Teint. Es geht aber auch schlauer: Pempern Sie Ihre Haut von außen UND von innen auf.
Denn die Ursache für trockene Winterhaut ist oft auch ein Mangel an Hautlipiden. Und die kann man ganz simpel mit der Ernährung regulieren: „Einfach“ und „mehrfach“ ungesättigte Fettsäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden, kann der Organismus ganz leicht in Hautfette umwandeln. Diese verbessern dann die wichtige Schutz- und Barriere-Funktionen des Teints und helfen, Feuchtigkeit zu speichern. Besonders reich an solchen Fettsäuren sind Leinöl, Walnussöl, Lachs, Makrele und Hering. Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Weizenkeime und Sojabohnen liefern außerdem wichtige Aminosäuren, die der Haut helfen, Feuchtigkeitsspeicher zu bilden. Auch Vitamin E kann man mit der Nahrung zu sich nehmen, es steckt vor allem in Weizenkeimöl, Eigelb und Seefisch. Und solche Hautfette sind in den kalten Monaten besonders wichtig, denn schon bei Temperaturen unter 8°C stellen die Talgdrüsen der Haut nach und nach ihre Tätigkeit ein. Dadurch geht der schützende Fettfilm des Teints verloren und Feuchtigkeit verdunstet schneller. Außerdem haben Keime leichteres Spiel durch die defekte Schutzschicht einzudringen – Entzündungen sind die Folge. Perfekte Ergänzung zum Winter-Food: reichhaltige Cremes, die hochwertige Fette und Öle enthalten. Unser Liebling: „Fermes de Marie Créme Bol d`Air Pur“ mit regenerierender Arnika, nährendem Haselnussöl und einem integrierten Lichtschutzfaktor LSF 15.

Wieso reagiert meine Haut bei Minusgraden so empfindlich auf Gesichtswasser?

Generell reizen die „falschen“ Reinigungsprodukte im Winter die Haut und können stark austrocknen, wenn sie zum Beispiel viel Ethanol oder Alkohol enthalten, da diese den natürlichen Schutzfilm der Haut angreifen. Das ist zwar für viele Kosmetik-Nutzer wichtig, etw, um Unreinheiten in den griff zu bekommen (so geht es auch dem Autor dieser Zeilen), nur da wie gesagt die Talgproduktion der Haut in Kältezeiten nachlässt, steht es meistens auch um Mitesser und Co. nicht so schlecht. Also greifen Sie ruhig zu einer milderen Variante, am Besten auch ohne Konservierungsstoffe und Emulgatoren. Nur ganz verzichten sollten Sie auf Gesichtswasser nicht, denn letztlich ist es ein wichtiger Teil der Beauty-Routine, da es alle Spuren von Reinigungsprodukten und Kalkresten aus dem Leitungswassers beseitigt, die gerade sensible, trockene Haut sonst zusätzlich irritieren können. Besonders clever ist natürlich, ein mildes aber hocheffektives Wässerchen mit Vitaminen und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen aufzutragen. Unser Liebling: „Euoko P20 Marine Vitamin Fluid“ mit „grüner“ Power, nämlich der stark anti-oxidativen Acai-Beere, Amino- und Hyaluron-Säuren und Blaualgen, die Schäden der Hautstruktur wieder reparieren können. Einfach ein paar Tropfen des Multivitamin-Cocktails abends und morgens mit einem Wattebausch vor der Pflege auf die gereinigte Haut auftragen.

Meine Mutter sagt, das Wichtigste im Winter sei, viel zu trinken?!

Ganz so einfach ist es leider nicht. Viel zu trinken ist zwar wichtig, weil die Haut so von innen heraus gepampert wird. Aber meistens ist ja nicht ein zu niedriger Feuchtigkeitsgehalt im Gewebe schuld an trockenem Teint, sondern eine defekte Schutzbarriere der Haut. Deswegen kommt es vor allem darauf an, Lipide und Feuchthaltefaktoren von außen zuzuführen, sonst kann man noch so viel trinken, der Hautzustand verbessert sich dadurch nicht. Noch so ein Mythos aus alten Tagen wäre übrigens, dass Kaffee die Haut austrocknet. Das ist nämlich Quatsch. Zwar hat er einen harntreibenden Effekt, der aber vom Körper rasch wieder ausgeglichen wird. Und dass er dem Körper sogar aktiv Wasser entzieht, ist mittlerweile widerlegt worden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet, dass dieser Effekt nur auftritt, wenn man an Koffein nicht gewöhnt ist (und in unserer Workaholic-Leistungsgesellschaft dürfte das wohl bei den wenigsten der fall sein). Deswegen wird Kaffee, wie jedes andere Getränk auch, in die tägliche Flüssigkeitsbilanz mit eingerechnet. Bis zu vier Tassen Kaffee am Tag sind also völlig in Ordnung und können Studien zufolge sogar das Risiko senken, an Leberkrebs oder Gallensteinen zu erkranken. Ha! Kein Grund also, zum fanatischen Teetrinker zu werden. Aaaaber (war klar, es gibt ja immer ein Aber): Wer dennoch lieber Tee am Kamin trinkt, während Daisy den Schnee ums Haus pfeift: Es gibt auch tolle Beauty-Tees! Zum Beispiel, den „Salus Tee Hautreinigung Nr. 14″ aus dem Reformhaus: mit Lindenblüten, Hagebutte, Brennnessel, Holunderblüten und Salbei. Der schmeckt so, wie er klingt – nämlich super (mit ein bisschen Honig am Besten!), und hilft, der Haut, sich von innen heraus zu klären und zu beruhigen.

Belastet Outdoor-Sport im Winter den Teint sehr?

Nein. Oder besser: Nur, wenn man sich falsch verhält. Zwar ist es so, dass die Haut besonders empfindlich auf Minus-Grade reagiert, kleines Beispiel: Bei minus 10°C und schwachem Wind von 30 km/h kommen auf dem Gesicht gefühlte minus 24 Grad an! Aber wer sich beim Sport im Freien vor der schädlichen UV-Strahlung schützt, beim Wintersport außerdem das Verdunsten der Feuchtigkeit (durch trockene Luft) ausbremst und immer ungeschminkt Sport treibt, schadet trockenem Teint trotzdem nicht, sondern gönnt ihm durch die Zufuhr von Sauerstoff viel Gutes. Auch wenn es dem Autor dieser Zeilen nicht ganz klar ist, was das für Menschen sind, die bei jedem (wirklich JEDEM) Wind und Wetter joggen gehen (dann doch lieber Tee am Kamin), die regelmäßige Bewegung fördert sogar die Durchblutung und das kommt wiederum der Regeneration der Haut zugute. Einzige Ausnahme: Schwimmen im Hallenbad. Denn meist enthält Poolwasser Chlor-Derivate zur Desinfizierung, und diese führen zu einem starken Rückgang des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut. Deswegen sollte man nach dem Schwimmen das Gesicht (und den Körper!) immer sofort gründlich reinigen und dick eincremen – und erst wieder ins Freie gehen, wenn Gesicht und Haare vollkommen trocken sind. Noch besser: Nach dem schwimmen noch einen Zwischenstopp in der Sauna einlegen, denn dort herrscht richtiges „Wellness-Klima“ für den Teint: Er wird porentief gereinigt, ganz von alleine sanft gepeelt und besser durchblutet. Außerdem werden Abfallprodukte des Stoffwechsels auf natürlichem Wege ausgeschieden (Detox-Effekt) und die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff ganz von alleine verbessert.

Die ewigen Unkenrufe: Trocknet Rauchen die Haut aus?

Stimmt absolut. Leider. (Blöd.) Denn Nikotin bremst die Fähigkeit der roten Blutkörperchen, Sauerstoff aufzunehmen, verengt die Blutgefäße und behindert die Versorgung der Hautschichten mit Nährstoffen. Die Oberhaut kann weniger Feuchtigkeit binden und der Teint neigt vermehrt zu Fältchen. Außerdem schädigt jede Zigarette die Kollagenmatrix der tiefer liegenden Lederhaut – so lassen Elastizität und Spannkraft nach. Es gibt einfach kein schlagendes Argument, das die negative Auswirkung von Zigaretten auf die Haut und die Gesundheit wettmachen könnte. Einziges (wenn auch etwas halbherziges) Gegenmittel für den Teint: eine Anti-oxidative Pflege. Aber gegen die schädigende Wirkung des liebsten Suchtmittels der Deutschen (35 % der Männer rauchen, sowie 22 % der Frauen) kommt auch die nicht an. Aber das ist ja nicht nur ein Problem von Winterhaut, sondern trockenem Teint generell. Wer raucht, altert schneller. Basta.

Und was ist dran an den Gurkenscheiben auf dem Gesicht?

Das vielleicht schönste Beispiel dafür, dass nicht jedes Hausmittelchen Schmarrn ist. Die hunds-ordinäre Salatgurke (Cucumis sativus) spendet der Haut Feuchtigkeit, da sie Schwefel, Vitamine und „Schleimstoffe“ enthält. Frisch gepresst als Saft könnte man Gurke sogar als Gesichtswasser verwenden. Oder man legt einfach die kühlenden Scheiben direkt auf die Haut und lässt sie dort eine viertel Stunde wirken – aber bitte Ware nur aus ökologischem Anbau, sonst können Pestizide und aggressive Düngemittel die Haut wiederum angreifen, statt sie zu pflegen… Aber auch, wer die Gurke lieber isst, tut seinem Teint damit etwas Gutes: sie ist nämlich reich am Beauty-Powerstoff Silizium (Kieselsäure) und stärkt somit Haut, Haare und Fingernägel. Das zweite beliebte Hausmittel gegen trockene Haut (vor allem an den Lippen), lautet Honig. Er soll als Maske aufgetragen trockene, spröde Lippen kußweich machen. Falsch! Der im Honig enthaltene Zucker lässt die Lippen sogar noch weiter einreißen…

Haben auch Sie noch Fragen zu Winterhaut an unser Beauty-Mekka-Team? Dann mailen Sie uns, wir kümmern uns gerne um Ihr Anliegen, damit Sie gesund und strahlend schön durch die Eiszeit kommen!

Viele Grüße, Ihr Constantin Herrmann.

Bildquelle, some rights reserved.

Neueste Kommentare

Constantin Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert