Nach jeder durchfeierten Partynacht folgt ein mehr oder wenig grausiges Erwachen. Das Dufttagebuch erklärt, wie Sie das nächste Mal den Schaden in Grenzen halten können. Kopfweh? War gestern.
Eine der goldenen Regeln für „Blogger“ lautet, man solle immer offen und ehrlich über das schreiben, was uns gerade bewegt. Ich bemühe mich, diese Maxim immer zu befolgen. Und Sie ahnen es bereits, beziehungsweise die Überschrift dürfte mich verraten haben: Mir geht es heute gar nicht gut. Gestern kam so ziemlich alles zusammen, was einen ganz normalen Tag in einen herrlichen Feier-Tag verwandelt. Sonnigstes Biergarten-Wetter, die Mai-Bäume wurden aufgestellt (eine bayrische Tradition, die bereits mittags mit Bier eingeleitet wird), dann schon leicht angeheitertes Dinner mit Aperitiv, Wein und Schnaps. Anschließend ab an die Champagner-Bar und ab dort nahm das Elend erst richtig seinen Lauf: Barhopping und finaler Absturz in einer Diskothek. Es war eine rauschende Ballnacht!
Aber heute morgen (na gut, Mittag)… Kopfweh, Schwindel, Raucherhusten, das ganze Programm. Ich sitze am Schreibtisch und schwöre wieder mal, niiiie wieder ein Glas Alkohol in die Hand zu nehmen. Das Ganze ist aber eigentlich besonders ärgerlich, weil ich als Beauty-Redakteur es eigentlich besser weiß! Denn, auch wenn es keine einzige wissenschaftlichen Beleg dafür gibt, dass irgend etwas auf dieser Welt zuverlässig gegen einen zünftigen Kater hilft, so gibt es doch zumindest einige erprobte Hausmittelchen, die das Leiden am nächsten Tag deutlich mindern. Man muss das Ganze nur rational angehen und sich vorbereiten wie auf einen Ausflug in die Wildnis. Da würden sie ja auch nicht in Badehosen und Flip-Flops drauf los stolpern. Deswegen erlaube ich mir, Ihnen ein kleines Marschgepäck zusammenzustellen für die nächste Party-Nacht. Oder anders gesagt, die goldenen Regeln für „Feiern ohne Reue“:
1. Bereiten Sie sich vor

2. Auf der Party
Es gibt ein paar Survival-Tricks, die Sie beherzigen sollten, während die Feier in vollem Gange ist. Vor allem anderen sollten Sie nämlich 1. Zwischendurch immer etwas knabbern und 2. Immer wieder Wasser trinken.
Salzige Snacks, also Mini-Gebäck, Chips, Salzstangen, gesalzene Nüsse, etc. verlangsamen die Alkoholaufnahme ins Blut und stärken den Kreislauf. Gleichzeitig bremsen Sie damit aber auch einen Effekt des Alkohols aus: Denn wer viel trinkt, bewirkt, dass der Körper sehr viel Flüssigkeit und Salze verliert. Das führt dann letztendlich zu Kopfweh. Also schon während der Feier darauf achten, dass Sie den mineralischen Raubbau ausgleichen. Das gilt auch für Wasser. Denn wer zu jedem Drink auch ein Glas Wasser trinkt, mindert die Wirkung des Alkohols und füllt die körpereigenen Flüssigkeitsspeicher immer wieder brav auf. Die Folge: sie sind nicht so schnell betrunken und bekommen nicht so leicht Kopfweh.

Das letzte, was Sie vor dem Schlafengehen machen sollten, ist, Ihren Wasserspeicher noch einmal aufzufüllen: Trinken Sie einen halben Liter Wasser, idealerweise mit einer Magnesium-Brausetablette drin und einer Kopfschmerztablette dazu (Acetylsalicylsäure wäre das Mittel der Wahl, gibt’s in jeder Apotheke). Denn dann verbessern Sie auf jeden Fall die Qualität Ihres Schlafes. Der dürfte sonst ziemlich unruhig werden. Denn es stimmt zwar, dass Alkohol eine super Einschlaf-Hilfe ist, aber leider auch ein Durchschlaf-Gegner: Kommt der Körper erstmal nach ein paar Stunden Schlaf in den „Entzug“, funkt das Gehirn sozusagen SOS und versucht, uns zu wecken. Das Resultat: Auch wer lange schläft ist nicht ausgeruht, sondern fühlt sich wie erschlagen. Zusätzlich wird das sensible Verhältnis von Traumschlaf und Tiefschlaf verschoben, und zwar in Richtung Tiefschlaf. Um am nächsten Morgen ausgeruht aufzuwachen sind aber beide Phasen wichtig. Genau deshalb fühlt man sich auch so erledigt nach der Party, selbst wenn man eigentlich ausreichend lange geschlafen hat…
3. Der Morgen danach

Wer aufsteht, wird erstmal einen „Brand“ haben. Durst hoch zehn. Löschen Sie dieses Bedürfnis am Besten mit Tee, Fruchtschorle oder einer Vitaminbrausetablette in Wasser aufgelöst. Das regt die Nieren an und gleicht den Flüssigkeitsverlust wieder aus. Frisch gepresster Zitronensaft im Wasser kommt auch gleich dem Kreislauf zugute. Noch besser: Richtige Vitaminbomben. Entweder Sie mixen sich selber einen Cocktail aus frisch pürierten Früchten (aber den will ich sehen, der verkatert aus dem bett kriecht und sich erstmal ans Pürieren macht!), oder Sie sorgen vor und stellen sich ein paar „Smoothies“ in den Kühlschrank. So oder so, mit den Vitamin-Drinks bekommen Sie in Rekordzeit alles, was Sie jetzt brauchen: Der Körper bekommt die nötige Flüssigkeit, damit er den Alkohol schneller „verestern“ kann, sprich abbauen. Gleichzeitig wird der Vitaminverlust behoben, der beim Ausnüchtern entsteht.
Manche Menschen schwören außerdem auf einen Espresso mit einem Schuss Zitronensaft darin. Das ist meiner Meinung nach aber Geschmackssache – mir wird davon nur noch schlechter. Aber generell ist – entgegen der weitverbreiteten Meinung – nichts gegen Kaffee zu sagen. Denn das enthaltene Koffein kann die Kopfschmerzen lindern, gleicht ebenfalls das Minus auf dem Flüssigkeitskonto aus und wirkt natürlich belebend. Aber das ist, wie gesagt, Geschmackssache.

Frühstück sollen Äpfel die Übelkeit bekämpfen und munter machen. Rote-Beete-Saft unterstützt ebenso wie Artischockensaft (bzw. eingelegte Artischockenherzen) die Leber und damit die Entgiftung des Körpers.
Die oberste Regel heißt aber: Vergessen Sie Konter-Biere und Co. Wer jetzt weiter trinkt, verzögert den Kater nur. Man fühlt sich vielleicht zunächst besser, aber der leidige Teil kommt unweigerlich, er wird nur hinausgezögert. Außerdem sollten Sie Ihrer Leber nach jeder Party ein paar Tage Ruhe gönnen, als Faustregel: Wer am Wochenende feiern war, sollte sich sieben Tage Alkohol-Verbot auferlegen.
Wenn Sie sich jetzt fragen, wieso wir uns den Kater-Streß eigentlich jedes Mal antun, muss ich zurückfragen. Ist es das nicht wert? Bisschen Kopfweh nehme ich doch hin und wieder gerne in Kauf für eine großartige Nacht wie gestern. Und das nächste Mal ziehe ich das ganze Register, kaufe rechtzeitig Smoothies, Kopfwehtabletten, Magnesium und ein paar Smoothies. Dann wird alles nur noch halb so wild. Und nicht vergessen: eine fröhliche Nacht wirkt sich auch auf Ihre Schönheit aus. Das hat mir schon meine geliebte Großmutter beigebracht. Denn wer richtig Spaß hat, lacht und feiert, der bewirkt für ein paar Tage, dass die gesamte Mimik sich „hebt“. Sie strahlen, das ganze Gesicht lächelt und irgendwie fühlen Sie sich großartig. Denn wer brav jede Nacht seinen Schönheitsschlaf hält, hat vielleicht weniger Kater, aber manchmal eben auch weniger vom Leben.
Ihr Constantin Herrmann.

 
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