Jade Amour und Fleur Danger von Thomas de Monaco – von futuristischen und gefährlichen Blüten

Nach Neo Eden von Thomas de Monaco sind heute die beiden Düfte Jade Amour und Fleur Danger an der Reihe. In edles Silber getaucht widmen sich die Düfte den Blumen der Zukunft und zeugen von einer experimentellen, unkonventionellen Herangehensweise an das Thema Blütendüfte. Die erste Kreation Neo Eden hat uns bereits frühlingshaft-sommerlich verzückt und offenbarte herrlich authentische Rhabarbernoten, die mit luziden Blüten und pudrig-wohligen Facetten kombiniert wurden.

Collage aus vier Motiven der Artist Collection von Thomas de Monaco: die Düfte Fleur Danger und Jade Amour sowie Porträts der Parfümeure Ugo Charron und David Chieze.

Jade Amour – Blüte in Türkis

David Chieze ist auf der im Indischen Ozean gelegenen Insel La Réunion einer futuristisch anmutenden Blüte begegnet, die in faszinierende Farben getaucht ist. Der Jadewein oder Strongylodon macrobotrys ist eine tropische Kletterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, deren hängende Blütenstände bis zu 3 Meter lang werden können. Die duftlosen Blüten changieren zwischen türkisblau und jadegrün und sind ebenso beeindruckend wie faszinierend. Bestäubt werden sie übrigens nicht von Insekten, sondern von einer bestimmten Fledermausart.

Die Blüte des Jadeweins ist dem Parfümeur David Chieze in Erinnerung geblieben und war offensichtlich sogleich präsent, als er von Thomas de Monaco mit der Kreation eines Dufts rund um eine futuristische Blume beauftragt wurde. Wie würde der Jadewein duften, wenn er es denn könnte? Wie Jade Amour zeigt, riecht die Blüte des Jadeweins für David Chieze nach einer Kombination aus Bergamotte, Mandarine, Ylang-Ylang, Jasmin, Sandelholz, Vetiver, Bourbon-Vanille und Moschus.

Weich, sanft und zitrisch-pudrig ist Jade Amour, grünlich-cremig und fluffig-floral. Bergamotte und Mandarine bringen dezente Schalenakzente in die Kreation, die feine Blattgrün-Nuancen evozieren – wie frisch angeschnittene Blütenstängel, leicht knarzig und saftig-grün. Ylang-Ylang und Jasmin verleihen dem Duft helle, milchig-cremige Facetten, die süßlich-transparent und ätherisch wirken. Ein Hauch von subtil erdigem Vetiver und der holzigen Wärme von Sandelholz treffen im weiteren Verlauf auf sanfte Vanille und pudrig-kristallinen Moschus. Herrlich!

Jade Amour ist ein grünlich-cremiger Blütenduft mit feiner Zitrusherbe und floral-milchigen Puderakzenten, der frühlingshaft-sommerlich und sehr modern wirkt. Eine Kreation, die in sich zu ruhen scheint und fast ein wenig verträumt wirkt. Elegant, fein ausbalanciert und außerordentlich harmonisch komponiert ist Jade Amour ein wunderschöner, alltags- und bürotauglicher Unisex-Duft für die wärmere Jahreszeit.

Fleur Danger – Die Gefahr der Blume

Der dritte und vorerst letzte Duft der Artist Collection von Thomas de Monaco heißt Fleur Danger und stammt von dem Parfümeur Ugo Charron. Er wollte eine andersartige Blüte erschaffen, die von Metall, der Farbe Silber inspiriert ist – „eine geschmiedete Blume aus Stahl, Spannung und Sinnlichkeit“. Charron arbeitete viele Jahre mit dem Meisterparfümeur Christophe Laudamiel zusammen und ist zwischenzeitlich für Mane in New York tätig.

Fleur Danger – die gefährliche Blüte – erschuf Charron aus den Ingredienzien Aldehyde, rosa Pfeffer, Safran, Rum, Himbeere, Gurjunbalsam, Sandelholz, Wildleder und Ambroxan. Damit ergibt sich sogleich ein Bild, das wenig an eine Blüte erinnert, eher an einen würzig-ledrigen und holzigen Duft erinnern lässt. Doch wie sagt die Marke so schön? „Fleur Danger ist keine gefällige Blüte, sondern eine provokante Skulptur, zugleich scharf, weich, kühn und verletzlich.“

Safran, rosa Pfeffer und luftige Aldehyde eröffnen Fleur Danger und verleihen der Kreation einen dunklen, würzigen und geheimnisvoll anmutenden Auftakt. Kühl, fast metallisch mutet die Komposition an, ehe säuerliche Himbeere, feinstes Wildleder, dezent torfiger Rum und trocken-holziger, harzig-rauchiger Gujunbalsam den Duft in sanfteres Fahrwasser leiten. Im weiteren Verlauf wird Fleur Danger immer zahmer, weicher und behaglicher. Die raue und dunkle Kühle des Auftakts ist verschwunden. Übrig bleibt ein von Ambroxanfluffigkeit und samtigem Sandelholz untermalter, fein-würziger Lederduft, der geschmeidig und wunderschön wirkt.

Die unkonventionellste Blüte in diesem Trio ist definitiv Fleur Danger – metallisch-frisch, safranwürzig und likörig-torfig. Eine sehr moderne, spannende Komposition, die ich eher an kühleren Tagen oder in der kalten Jahreszeit tragen würde. Weniger ein Duft fürs Büro, eher für den Abend, zum Ausgehen oder für die Freizeit. Perfekt für alle Fans von Wildleder-Safran-Düften mit zartem Himbeer-Finish.

Neueste Kommentare

Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert