Mit Doux Ennui von THoO gehen wir auf Zeitreise. Das Dufthaus entführt uns ins Frankreich des 18. Jahrhunderts, denn das Eau de Parfum aus der Crazy Collection ist von Marie Antoinette inspiriert – der letzten Königin Frankreichs vor der Revolution. Schon zu Lebzeiten war ihr Name untrennbar mit Überfluss, Genuss und Skandalen verknüpft – ein Bild, das sich hartnäckig hält. Und genau dieser ambivalente Ruf dient Doux Ennui als olfaktorischer Ausgangspunkt.
Marie Antoinette und die süße Seite von Versailles
Marie Antoinette kennt vermutlich jeder zumindest dem Namen nach. Sie hat von 1755 bis 1793 gelebt, und was wir von ihrem Leben zu wissen meinen, setzt sich aus Fakten, Hofberichten und unverwüstlichen Legenden zusammen. Als junge Erzherzogin aus Wien nach Versailles verheiratet, stand sie früh im Zentrum der Öffentlichkeit – bewundert und kritisiert zugleich. Vieles, was man ihr nachsagt, ist überzeichnet, doch ihr Ruf als Liebhaberin von feinem Gebäck und süßen Kleinigkeiten hat durchaus einen realen Kern.
Versailles war ein Ort des Überflusses. Luftige, goldgelbe Brioche – reich an Butter – galt als königliche Delikatesse. Dass Marie Antoinette Brioche schätzte, ist durchaus plausibel, denn feines Gebäck spielte am Hof von Versailles eine große Rolle. Auch wenn der berühmte Satz „Qu’ils mangent de la brioche“ historisch nicht ihr gehört, hat er doch maßgeblich dazu beigetragen, dass sie bis heute mit üppigem Genuss und einem gewissen Abstand zur Lebenswirklichkeit des Volkes assoziiert wird.
Zwischen Mythos und Realität entsteht so das Bild einer Frau, das wie gemacht ist für eine Komposition, die Süße, Übermut und eine leise Opulenz miteinander verbindet.
Doux Ennui – der neuste Duft der Crazy Collection
Doux Ennui von THoO wurde von dem Parfümeur Cristian Calabrò geschaffen. Der Italiener war auch für weitere Kreationen des Labels verantwortlich, wie etwa für Wabisabi, Guilty Crush, What about Pop und weitere. Hinzu kommen seine Werke für die Marken New Notes, Bois 1920, The Nose Behind und Roberto Ugolini.
Seine Herangehensweise an die Duftkomposition ist geprägt von einer klaren Idee zu Beginn und einem ausgeprägten Gespür für stimmige Akkorde. Cristian Calabrò arbeitet strukturorientiert, setzt auf präzise gesetzte Facetten und entwickelt seine Düfte Schritt für Schritt zu harmonischen, modern interpretierten Kompositionen.
Für das Eau de Parfum Doux Ennui von THoO kombinierte er die Ingredienzien Mandarine, Aprikose, Gourmand-Noten, Ylang-Ylang, Pfirsiche, salzige Noten, Osmanthus, Benzoeharz, Ambra und Moschus zu einer Kreation, „die zwischen Unschuld und Überschreitung tanzt – genau wie die Königin, die ihn inspiriert hat.“
Wie duftet Doux Ennui von THoO?
Doux Ennui offenbart im Auftakt cremig-fruchtige Nuancen von sonnengelber Mandarine und samtiger Aprikose, begleitet von einer zarten Salzigkeit und den sanften Akzenten gerösteten Zuckers. Ylang-Ylang bringt feine, tropisch-milchige Blütenfacetten in die Komposition, während Pfirsich und Osmanthus für fruchtig-florale Nuancen sorgt, die die cremig-samtigen Noten unterstreichen. Benzoeharz und Ambra verleihen der Komposition eine balsamisch-ambrierte Wärme, die in Verbindung mit geröstetem Zucker an eben jene Brioche denken lässt, vielleicht auch an Croissants, die frisch und köstlich duftend aus dem Ofen kommen. Die fruchtigen Aspekte sind auch in der Basis noch wahrnehmbar, verschmelzen nach und nach mehr mit den pudrig-ambrierten Facetten, mit denen das Eau de Parfum schließlich ausklingt.
Ist Doux Ennui dekadent?
Der neue Duft Doux Ennui von THoO spielt ganz bewusst mit der Idee des Überflusses, doch er tut es auf moderne, leichte und erstaunlich zugängliche Weise. Die gourmandigen Facetten – Brioche, Zucker, Steinfrüchte und eine Prise Salz – erinnern an edle, opulente Patisserie, wirken dabei aber niemals schwer oder überladen. Vielmehr evoziert die Kreation eine cremige, weiche Süße, die sich mit fruchtig-floralen Akzenten verbindet und dadurch eine gewisse Luftigkeit bewahrt. Dekadent im klassischen Sinn ist Doux Ennui deshalb nicht. Er erinnert mit einem Augenzwinkern an die süßen Ausschweifungen von Versailles und besitzt gleichzeitig genügend Transparenz, um auch im Alltag und im Büro tragbar zu bleiben – gourmandig, verspielt und dabei erstaunlich elegant und modern.
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