Nach den ersten beiden Linien Origine Collection und Refresh Collection führt Maison Matine die olfaktorische Reise mit der Voyager Collection fort. Ging es zunächst um den Blick auf die Gegenwart, den Alltag, das Leben und danach um die Erfahrungen der Jahre 2020 und 2021, so richtet sich der Fokus nun in die Weite: auf ferne Horizonte, auf das Unbekannte und Fantastische. Die Voyager Collection ist die Einladung, Grenzen zu überschreiten, sich neue Welten zu erschaffen und sich dabei selbst verwirklichen und neu zu definieren.

Mit Tu te Calmes, Arashi No Umi und Ukhu Pacha schlägt Maison Matine ein weiteres Kapitel auf, in dem Spiritualität, Neugier und Fantasie im Vordergrund stehen. Meine bisherigen Reviews zur Origine Collection und Refresh Collection findet ihr hier:
- Maison Matine – Duftrebellen mit Format
- Origine Collection von Maison Matine – Warni Warni, Esprit de Contradiction und Bain de Midi
- Refresh Collection von Maison Matine: Nature Insolente, Poom Poom und Lost in Translation
Tu te Calmes – Reise ins Unendliche
Mit Tu te Calmes nimmt uns Maison Matine mit auf eine imaginäre, olfaktorische Expedition ins All. Der Duft ist inspiriert von der Sehnsucht, Grenzen zu überschreiten und immer weiter vorzudringen – bis ins Unbekannte, ins Unendliche. Erzählt wird „die Geschichte eines überenthusiastischen Reisenden“, der das Weltall voller Neugier und Übermut erkundet. Der Name selbst – Tu te Calmes, also „Beruhige Dich“ – bildet dabei einen augenzwinkernden Kontrast zu der grenzenlosen Dynamik und Energie, die den rastlosen Aufbruch ins All unterstreichen. Die Illustration von Mathilde Purseigle offenbart eine farbenfrohe Bildsprache: poppig, verspielt, humorvoll und inspiriert von der japanischen Ästhetik der 1980er-Jahre. Für die olfaktorische Umsetzung war die Parfümeurin Bérénice Watteau verantwortlich, die für Tu te Calmes die Ingredienzien Kardamom, Neroli, Zitronenschale, Feigenblätter, Petitgrain, Virginia-Zedernholz, Vetiver und Moschus miteinander kombinierte.
Tu te Calmes startet frisch, zitrisch und hell, mit orangenartig-aromatischem Neroli und säuerlich-herber Zitronenschale. Alsbald gesellen sich luftige, molekülig-pudrige Akzente hinzu sowie die fruchtig-grünen Noten der Feigenblätter, die der Komposition sommerlich-helle Nuancen verleihen. Strahlendes, cleanes Zedernholz und cremiger Vetiver vereinen sich mit kristallinem Moschus und sorgen so für eine sanfte und hell-holzige Abrundung.
Das Eau de Parfum ist transparent, luftig, minimalistisch und fruchtig-clean – hell, frisch und zugleich von einer beruhigenden Ruhe getragen. Die Feige ist in der Komposition nicht allzu dominant, eher untermalender Natur und die grünliche Frische des Dufts unterstreichend. Ein sanfter, frühlingshaft-sommerlicher Immergeher, der fruchtige und kuschelig-behagliche Akzente auf wunderschöne Art mit zitrischer Frische und cleanen Holznoten verbindet. Präsenz und Haltbarkeit bewegen sich im leichten bis mittleren Bereich und machen Tu te Calmes zur idealen Wahl für alle, die über den Tag unterschiedliche Düfte tragen möchten. Für mich ist das Eau de Parfum perfekt für den Morgen oder auch zum Layern kann ich mir diesen Duft hervorragend vorstellen. Top!
Arashi No Umi – Insel des Himmels
Der Name Arashi No Umi stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Meer der Stürme“. Diesen Namen trägt auch eine große, dunkle Ebene auf dem Mond, die von unzähligen Kratern übersät ist. Ein unwirklicher, geheimnisvoller Ort, der die Fantasie anregt. Maison Matine macht daraus eine „himmlische Insel“, eine utopische Welt, die fernab unserer bekannten Grenzen existiert und von eigenen Gesetzen getragen wird. Die bunte Illustration von Nakamura Kyoko, inspiriert von asiatischer Comic-Ästhetik, greift diese Fantasiewelt spielerisch auf.. Auch dieses Eau de Parfum stammt von der Parfümeurin Bérénice Watteau, die für Arashi No Umi die Duftnoten Apfel, Freesie, Pfirsich, Jasmin, Damaszener Rose, Ylang-Ylang, Virginia-Zedernholz, Sandelholz und Moschus vereinte.
Fruchtig und floral ist Arashi No Umi im Auftakt. Samtiger Pfirsich trifft auf säuerlichen Apfel, begleitet von den aquatisch anmutenden, transparent-frischen Nuancen der Freesie. Sehr sanft, sehr ruhig tritt die Kreation auf, hell, zart und luftig. Jasmin, Ylang-Ylang und Rose verleihen der Komposition milchig-cremige, feine Blütenakzente, die den eleganten und eher kühlen Charakter von Arashi No Umi unterstreichen und eine harmonische Überleitung zur Basis schaffen. Hier sorgen Zedernholz und Moschus für kristallin-molekülige und cleane Nuancen, die mit einer weichen Sandelholzfluffigkeit verschmelzen.
Arashi No Umi aus der Voyager Collection von Maison Matine ist ein Duft für Minimalisten, für Fans von Sauberdüften mit dezent fruchtig-floralem Finish. Dieses Eau de Parfum spiegelt den silbernen Glanz und die kühle Klarheit des Mondes auf wundervolle Art wider. Wer leichte, unaufgeregte und harmonisch komponierte Clean-Düfte mag, sollte sich Arashi No Umi auf jeden Fall merken. Ein Duft, den man zu jedem Anlass und jeder Gelegenheit tragen kann, den ich eher in der wärmeren Jahreszeit verorte. Absolute Testempfehlung!
Ukhu Pacha – Reise in die Unterwelt
Den Abschluss dieser kleinen Review-Serie zu Maison Matine macht das Eau de Parfum Ukhu Pacha. Der Name entstammt der Mythologie der Inkas und bezeichnet die „innere Welt“ oder auch „Unterwelt“, eine verborgene spirituelle Ebene jenseits unserer sichtbaren Realität. Die Kreation greift diese Inspiration auf und verwandelt sie in eine olfaktorische Reise an die Schwelle zwischen Wirklichkeit, Imagination und Spiritualität. Die Illustration stammt von Caroline Gibaut, die für ihre ausdrucksstarken, bunten Darstellungen von Figuren bekannt ist, deren Körper sie oftmals mit Vogelköpfen krönt. Auch bei Ukhu Pacha interpretiert sie das Thema mit einer lebendigen, farbenfrohen Szenerie, in der Tanz, Bewegung und Ekstase die Energie des Duftes sichtbar werden lassen. Mit den Ingredienzien Bergamotte, salzige und maritime Noten, Kokosnuss, Tonkabohne, Orangenblüte, Tuberose, Jasmin, Ylang-Ylang, Treibholz, Gourmand-Noten und Vanille schuf die Parfümeurin Marine Mercé das olfaktorische Erlebnis.
Überraschend kraftvoll und bunt startet Ukhu Pacha in den Duftverlauf. Hatten wir es bei den anderen beiden Kandidaten der Voyager Collection von Maison Matine mit zarten Geschöpfen zu tun, zeugt das dritte und letzte Eau de Parfum von Präsenz und Opulenz. Eine farbenfrohe Mischung aus fruchtig-spritzigen und gourmandig-süßen Karamellnoten vereint sich mit milchiger Kokosnuss und cremigen Blüten, untermalt von vanilligen Facetten. Welche Frucht nehme ich in der Kreation wahr? Mango, Ananas? Tropisch mutet der Duft an, in dem dezent salzige Akzente eine laue Meeresbrise erahnen lassen, die für Leichtigkeit und sanfte Aqua-Tendenzen sorgt. Das Treibholz verleiht der Komposition zusätzlich trockene Holznoten, subtil wahrnehmbar sind und die Nuancen elegant miteinander verweben.
Ukhu Pacha von Maison Matine ist ein sonniger, ein sommerlicher und präsenter Mix aus fruchtigen, tropischen und floralen Noten, der gourmandig-würzig und karamellig-köstlich anmutet. Diese Unterwelt gefällt mir ausgesprochen gut, denn sie verströmt absolute Urlaubs-Vibes. Perfekt für alle, die üppige Frucht-Blüten-Kombinationen mit ein bisschen Kokosnuss und Beach-Feeling lieben. Modern, lebensfroh und unbeschwert ist dieses Eau de Parfum der ideale Begleiter für Alltag, Büro und Freizeit in der wärmeren Jahreszeit. Wer einen Duft sucht, der sofort die Sonne aufgehen lässt, hier habt ihr ihn. Ein krönender Abschluss der Voyager Collection wie auch meiner Serie zu Maison Matine.
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