Man sieht es sofort: Maison Matine ist anders. Keine opulenten Flakons, kein Bling-Bling, Gold und Glitzer, sondern eine neue, bunte und freche Leichtigkeit, die Leben in die Nische bringt. Hinter dem Label stehen Creative Director Marie Kellou und Brand Manager Arthur Ponroy, die mit viel Mut und einem Augenzwinkern die Welt der Parfümerie aufmischen. Ihre Mission ist klar: Düfte für eine Generation erschaffen, die Vielfalt feiert, Grenzen überschreitet und sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Statt auf Luxusinszenierung setzt Maison Matine auf klare Werte: nachhaltige, vegane Formeln, recycelbare Verpackungen und eine kreative Bildsprache, die ganz bewusst von einer rein weiblichen Riege internationaler Illustratorinnen geprägt wird. Die Künstlerinnen Perrine Honoré, Mathilde Purseigle, Nakamura Kyoko, Charline Dajean und Caroline Gibaut verleihen jedem Duft ein eigenes Gesicht – bunt, kritisch, verspielt oder poetisch. So entstehen Düfte, die ganzheitlich – olfaktorisch und visuell – beeindrucken.
Obwohl in Paris entstanden, reicht der kreative Kosmos von Maison Matine längst weit über die Seine-Metropole hinaus. Unter dem Motto „Beyond Paris“ ist die Marke bereits auf fünf Kontinenten in insgesamt 24 Ländern vertreten – ein Zeichen dafür, dass die Mischung aus Überzeugung, Kreativität und Leichtigkeit weltweit ankommt.
Maison Matine und die Origine Collection – duftende Momentaufnahmen
Wir betreten das bunte und facettenreiche Duftuniversum von Maison Matine mit der Origine Collection. Sie vereint sechs Eaux de Parfum, die wie kleine Momentaufnahmen einen Blick auf die Welt um uns herum werfen: mal verspielt, mal nachdenklich, mal provokant. Jeder Duft erzählt eine Geschichte, nimmt uns mit auf eine olfaktorische Reise, die Maison Matine gemeinsam mit renommierten Parfümeuren entwickelt hat.
Avant l’Orage – vor dem Sturm
Zuerst widmen wir uns Avant l’Orage, was auf Deutsch „vor dem Sturm“ bedeutet. Der Duft dreht sich um diesen Moment der Stille, bevor das Gewitter losbricht, wenn alles passieren kann oder auch nichts. Ein Schweben zwischen Ruhe und Aufbruch, Klarheit und Zweifel, Disziplin und Genuss – schwer greifbar, widersprüchlich, fesselnd. Avant l’Orage ist die olfaktorische Interpretation des Paradoxons einer Generation, die nach Sinn sucht und doch den Augenblick feiert. Die Parfümeurin Philippine Courtière vereinte für das Eau de Parfum die Ingredienzien rosa Pfeffer, Jasmin, Benzoeharz, Vanille, Sandelholz, Tonkabohne und Moschus. Für die Illustrationen war die Künstlerin Mathilde Purseigle zuständig, die den Flakon mit Sternen, einem Halbmond und einer mit Henna bemalten Hand verziert hat.
Avant l’Orage ist von Beginn an einfach wunderschön. Eine subtile Pfefferschärfe vereint sich mit likörige Vanille und köstlicher Tonkabohne, während Jasmin und Benzoeharz lieblich-cremige und balsamisch-süße Akzente in den Duft bringen. Vom ersten Schnuppern an wirkt das Eau de Parfum harmonisch, in sich ruhend, entspannt. Als würde die Zeit für einen Moment stillstehen, um ein genussvolles Eintauchen in diese Komposition zu ermöglichen. Sandelholz zaubert ein paar samtig-holzige Facetten in die Kreation, während der Moschus die pudrige Cremigkeit unterstreicht.
Das Eau de Parfum Avant l’Orage von Maison Matine ist ein idealer Kandidat für die kommende kühlere Jahreszeit, fein ausbalanciert, in sich sehr rund und wunderschön komponiert. Ein eleganter, zeitloser und moderner Duft mit mittlerer Präsenz und einer guten Haltbarkeit, den ich zu jedem Anlass tragen würde. Ein Parfum, das beweist: Die größte Magie liegt manchmal genau in der Stille vor dem Sturm. Weitere Herbst- und Winterdüfte findest du hier.
Into the Wild – in die Wildnis
Auf eine tropische Expedition lädt uns Maison Matine mit Into the Wild ein, eine olfaktorische Reise tief in die Natur. Ein Sprung ins Unbekannte. Ein Duft für Entdecker, die die Welt mit neugierigen Augen bereisen – ob mit dem Fahrrad, dem Van oder dem Rucksack. Immer im Einklang mit der Natur und ihre Grenzen auslotend – wie ein Tiger im Dschungel. Parfümeur Adilson Rato stammt aus Brasilien und hatte vielleicht selbst schon Gelegenheit, den Regenwald seines Heimatlandes zu erleben. Für Into the Wild kombinierte er Kardamom, Wacholderbeeren, Pfeffer, Ingwer, Magnolie, Frangipani und Schokolade. Die wunderschöne Tiger-Illustration stammt von Charline Dajean.
Das Eau de Parfum startet frisch, würzig und aromatisch mit kräftigen Pfeffernoten, die auf prickelnd-holzigen Wacholder und zitrisch-scharfen Ingwer treffen. Der üppige Auftakt wird schnell luftiger, sanfter dank zart-aquatischer Magnolie und den tropisch-floralen Anklängen der Frangipani, die so wunderbar cremig und hell ist. Klar und floral, begleitet von wacholderartiger Holzigkeit und kristalliner Pudrigkeit, klingt die Komposition schließlich aus.
Kein dampfender Dschungelduft, keine grüne Regenwaldhölle offenbart sich in Into the Wild, sondern ein kühler, minimalistischer und zurückhaltender Mix aus würzig-holzigen und aquatisch-floralen Noten, der allen gefallen dürfte, die Parfums mit Gin-Anklängen mögen. Die Präsenz würde ich als leicht bis mittel einstufen, die Haltbarkeit ebenso. Ein unkomplizierter und angenehmer Duftbegleiter, der absolut alltags- und bürotauglich ist. Into the Wild ist damit ein frischer, klarer Duft für alle, die ihre Abenteuer lieber leise und subtil erleben.
Hasard Bazar – kreatives Durcheinander
Mit Hasard Bazar feiert Maison Matine die Lust am Experimentieren. Es ist ein Duft für alle, die Gegensätze lieben, Neues ausprobieren und sich nicht in eine Schublade stecken lassen. Unerwartet, bunt und voller Energie verkörpert das Eau de Parfum die kreative Unordnung, aus der oftmals die spannendsten Ideen entstehen. „Hasard Bazar“ bedeutet sinngemäß „wildes Durcheinander“. Und genau das soll er vermitteln: das Unerwartete zu leben und im Chaos Inspiration zu finden. Die Parfümeure Ane Ayo und Fabrice Pellegrin vereinten für den Duft die Ingredienzien Szechuanpfeffer, Rose, Ambroxan, Patchouli, Tonkabohne, Vanille und Moschus. Die Illustration, die mich u. a. aufgrund des kräftigen Blaus und der Scherenschnitte an die Werke von Henri Matisse erinnert, stammt einmal mehr von der Künstlerin Mathilde Purseigle.
Hasard Bazar startet mit einer Mischung aus prickelnd-scharfem Szechuanpfeffer, den süß-würzigen Cumarinakzenten der Tonkabohne und einer likörigen Vanillenote. Das Ambroxan bringt fluffige, ambrierte Nuancen in die Komposition, die sich mit luftig-frischer Rose und erdig-holzigem Patchouli vereinen. Was auf den ersten Blick ein wenig unrund und durcheinander wirken mag – zumindest auf meiner Haut –, entwickelt sich alsbald zu einem wunderschönen, cremig-pudrigen Duft, der fast an lippenstiftige Iris erinnert und feine Tonka-Vanille-Akzente in sich trägt.
Hasard Bazar ist kreatives Chaos, das sich nach und nach entfaltet und zu einer ruhigen, zurückhaltenden, unaufgeregten Komposition wird, die allen gefallen dürfte, die Parfums mit dynamischem Duftverlauf und wenig Geradlinigkeit bevorzugen. Auch diese Kreation von Maison Matine ist alltags- und bürotauglich, unisex und ganzjährig tragbar. Mit Hasard Bazar zeigt das französische Nischenduftlabel, dass im spielerischen Durcheinander durchaus die spannendsten Harmonien entstehen können.
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