Nachdem ich in den ersten beiden Beiträgen die Origine Collection von Maison Matine vorgestellt habe – hier geht es zu Review Teil 1 und Review Teil 2 – wenden wir uns nun der Refresh Collection zu. Diese Linie entstand als olfaktorische Antwort auf die außergewöhnlichen Erfahrungen der Jahre 2020 und 2021, in denen Begrenzung, Stillstand und Resilienz unseren Alltag bestimmten, bevor Leichtigkeit und Lebensfreude langsam zurückkehrten und wir wieder zu einer gewissen Normalität zurückfinden konnten. Mit Lost in Translation, Nature Insolente und Poom Poom übersetzt Maison Matine diese Eindrücke in drei sehr unterschiedliche Kompositionen, die doch alle ein gemeinsames Thema in sich verbinden: den Duft eines Neuanfangs.
Nature Insolente – Ungezähmte Natur
Mit Nature Insolente richtet Maison Matine den Blick auf die Kraft, Widerstandsfähigkeit und Ungezähmtheit der Natur. Die Künstlerin Mathilde Purseigle verzierte den Flakon mit einem Käfer – ein Symbol für die Ewigkeit und Anpassungsfähigkeit –, der uns daran erinnern soll, dass die Natur alles vorgibt. Sie ist der Maßstab, an dem wir uns orientieren müssen. Der Duft ist wie eine Einladung, sich auf das Ursprüngliche zurückzubesinnen, eigene Gewohnheiten zu hinterfragen und im Einklang mit unserer Umwelt zu leben. Die Parfümeurin Philippine Courtìere kombinierte in dieser Kreation die Ingredienzien Orange, Zitrone, Bergamotte, Maiglöckchen, Minze, Honigmelone, Vetiver, Zedernholz und Moschus.
Strahlende Zitrusfrüchte vereinen sich im Auftakt von Nature Insolente mit der grünen Frische von Minze, herrlich frühlingshaft, sommerlich und lebensfroh. Das Maiglöckchen bringt sanft aquatisch-florale Aspekte in die Kreation, die sich mit Hesperiden und Minze zu einer Melange verbinden, die mich an grünen Tee denken lässt. Ein Hauch von Süße bringt die Honigmelone ins Spiel. Sie unterstreicht die Wasserakzente der Komposition, während Vetiver, Zedernholz und Moschus cleane, cremige und kristalline Nuancen verleihen, die den Duft wunderschön abrunden.
Nature Insolente ist ein helles, ein fröhliches, zitrisch-grünes Eau de Parfum, das nach Frühling und Sommer, nach guter Laune duftet. Perfekt für alle, die frische, spritzige und hesperidenbetonte Kreationen lieben – vor allem, wenn sie Grüntee-Anklänge und eine gewisse Klarheit bevorzugen. Modern, transparent, luftig und gleichzeitig präsent ist Nature Insolente ein angenehmer und unkomplizierter Begleiter zu jedem Anlass und jeder Gelegenheit. Wer Zitrusfrüchte, Minze und ein clean-holziges Finish mag, dürfte an diesem Eau de Parfum Gefallen finden. Weitere spannende Zitrusfrucht-Düfte findet ihr hier.
Poom Poom – Lebensfreude pur
Mit Poom Poom bringt Maison Matine ein Stück unbeschwerte Lebenslust in die Refresh Collection. Der Duft fängt diese Momente ein, in denen das Leben so wunderbar leicht wirkt – kleine Augenblicke, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und uns unbeschwert in die Zukunft blicken lassen. Der Flakon ist von der Künstlerin Mathilde Purseigle bunt illustriert und spiegelt genau das wider: Lebensfreude, positive Energie, Ausgelassenheit – und all das mit einem Augenzwinkern versehen. Für die olfaktorische Umsetzung der Kreation war der Parfümeur Rémi Barbier zuständig, der in Poom Poom die Ingredienzien Rose, Mandarine, Orange, Kiwi, Orchidee, Pfingstrose, Freesie, Moschus, Sandelholz, Ebenholz und Vanille kombinierte.
Poom Poom startet fröhlich, fruchtig und floral und sorgt sofort für gute Laune. Die Kombination aus Früchten und Blüten wirkt sehr stimmig, sehr rund. Die Hesperiden und Kiwi sorgen für feine, spritzige Facetten, die von pudrig-transparenten Blüten aufgefangen werden. Jugendlich-frisch und taubenetzt ist die Rose, während Freesie und Pfingstrose luftige, aquatisch anmutende Noten in das Eau de Parfum bringen. Nach und nach tritt die Fruchtigkeit zurück, die floral-pudrigen Nuancen treten in den Vordergrund. Sandelholz und Moschus bringen eine cleane Wärme und fluffig-weiche Wohlfühlakzente in die Komposition und runden diese harmonisch ab.
Poom Poom ist wie ein olfaktorisches Lächeln – unbeschwert, lebensfroh und offenherzig. Es ist eine Kreation, die Zuversicht versprüht und die Leichtigkeit des Augenblicks feiert. Eine sanfte, jugendliche und verspielte Mischung aus Früchten, Blüten, pudrig-behaglichen Noten, die frühlingshaft, sommerlich ist, angenehm, unkompliziert und auch ein bisschen verträumt. Perfekt für alle, die feminin angehauchte, fruchtig-florale Kreationen mit molekülig-cleanem Finish bevorzugen.
Lost in Translation – Zwischen den Welten
Mit Lost in Translation aus der Refresh Collection fängt Maison Matine das Gefühl der Orientierungslosigkeit ein, wenn alles Vertraute plötzlich wegbricht und wir uns in unbekanntem Terrain, in völlig neuen Situationen und Begebenheiten wiederfinden. Der Duft erzählt von Aufbruch und Unsicherheit, aber auch von der Neugier, sich auf etwas völlig Neues einzulassen, wenn man alte Muster hinter sich lässt. Die Künstlerin Perrine Honoré gestaltete den Flakon mit einer farbenfrohen, surreal anmutenden Illustration: Eine Figur mit flammendem Haar blickt nachdenklich, fast verloren in die Ferne, während um sie herum Palmen, Kometen und Dinosaurier auftauchen. Alles wirkt zerstückelt, durcheinandergewirbelt, fast traumartig oder apokalyptisch. Für die olfaktorische Umsetzung von Lost in Translation war der Parfümeur Laurent Marrone zuständig, der hierfür aquatische Noten, Veilchenblätter, Wacholder, Rosenholz, schwarzen Pfeffer, weißen Tee, Patchouli, Hölzer, Tabak, Leder und Moschus vereinte.
Pudrig-krautige Veilchenblätter treffen im Auftakt von Lost in Translation auf prickelnd-holzigen Wacholder, während die aquatischen Noten mit dem weißen Tee gemeinsame Sache zu machen scheinen und grünlich-fließende, frische Wassernuancen in die Komposition tragen. Cremig-erdiger Patchouli und kristallin-moleküliger Ledermoschus sorgen für eine weiche, saubere Untermalung, zu der Tabak eine honigartige Süße beisteuert.
Lost in Translation ist ein aquatisch-holziger und pudriger Duft, der für mich irgendwie schwer greifbar ist – mal kühl und klar, mal warm und sanft. Gerade diese Ambivalenz macht seinen Reiz aus. Es ist kein Duft für jede Gelegenheit, sondern einer für besondere Momente, in denen man Lust hat, etwas Unkonventionelles zu tragen und sich bewusst auf ein olfaktorisches Abenteuer einzulassen.
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