Spring in Bome und Summer in Paro von hima jomo – Tibet und Bhutan

Heute widmen wir uns Spring in Bome und Summer in Paro von hima jomo, nachdem ich Euch am Sonntag bereits die beiden Kreationen Autumn in Lhoka und Winter in Manaslu vorgestellt habe. Hier könnt Ihr meine Duft-Rezension nachlesen. Das tibetanische Hochland und einer der höchsten Gipfel dieser Welt in Nepal waren das Ziel unserer letzten Duftreise mit dem jungen französischen Nischenduftlabel mit dem Hang zum asiatischen Hochgebirge. Ich bin gespannt, wohin es uns heute verschlägt.

hima jomo – Spring in Bome
Spring in Bome von Instagram

Spring in Bome – 29°54’45.9″N 95°37’40.7”E

Bis zum Frühling liegt ja nun noch ein wenig Zeit vor uns. Der Herbst hat uns zumindest kalendarisch voll im Griff, auch wenn die Temperaturen aktuell so gar nicht novembermäßig erscheinen. Heute hat es etwas unter 20 °C an der Ostsee und die Sonne scheint. Der goldene Oktober geht also nahtlos in den goldenen November über, wogegen ich auf den ersten Blick auch gar nichts habe. Sonnenschein ist allemal besser als tristes Nebelgrau.

Im Südosten Tibets, versteckt in einem üppigen, geheimnisvollen Tal, bietet die Stadt Bome ein atemberaubendes Schauspiel von Anmut und Schönheit, wenn der Frühling naht. Zwischen März und April, wenn frisches Gras und smaragdgrünes Moos allmählich aus dem Schnee und dem harten Winter auftauchen, ist ein Wald aus wilden, jahrhundertealten Pfirsichbäumen mit zarten, unwirklichen rosa Blüten bedeckt.

hima jomo – Spring in Bome
Spring in Bome von Instagram

Pfirsichblüten, das ruft ja förmlich nach Osmanthus oder was meint Ihr? Doch nutzte Delphine Thierry für Spring in Bome andere Ingredienzien, nämlich Galbanum, Estragon, Mastix, Florale Noten, Pfirsichblüte, Geranium, Iris, Tuberose, Vetiver, Papyrus, Moos und Indische Narde (Jatamansi).

Tibetanisches Grün

Trockenes und knarziges Grün eröffnet Spring in Bome. Die Kopfnoten und insbesondere das Galbanum zeigen sich überaus freigiebig und verleihen dem Auftakt wunderschöne, leichte und sanft-waldige Nuancen. Kein laubbedeckter Herbstwald, wie wir ihn aktuell bewundern können, mit modrig-erdigen Noten. Nein, der Wald in Spring in Bome ist frühlingshaft und grün.

Zarte Blätter treiben aus Ästen und Zweigen. Am Boden sieht man überall junges Blattwerk sprießen. Iris bringt einen Hauch von Cremigkeit mit ins Spiel, während die Tuberose den grünen Noten ihre typischen Blütenfacetten verleiht und diese unterstreicht. Holzig, cremig, süßlich-floral und weiterhin in die Farben der Hoffnung getaucht, ist das Eau de Parfum von hima jomo im weiteren Verlauf bis es schließlich ganz allmählich ausklingt.

hima jomo – Spring in Bome

Spring in Bome ist wahrlich ein Frühlingsduft, auch wenn ich persönlich mehr Pfirsichbeteiligung erwartet hätte. Stattdessen offenbart die Kreation von hima jomo wunderschöne und asiatisch-kontemplative grüne Nuancen, die leicht, transparent und eher kühl sind und an einen frischen Windhauch durch sattes Blattgrün erinnern. Freunde von grünen Düften sollten sich dieses Eau de Parfum unbedingt merken. Mit einer mittleren Präsenz und guten Haltbarkeit versehen, eignet sich Spring in Bome als angenehmer und unkomplizierter Duftbegleiter zu jeder Gelegenheit in der wärmeren Jahreszeit. 🙂

Summer in Paro – 27°29’33.0″N 89°21’43.8″E

Wir waren nun bereits zweimal in Tibet, einmal in Nepal und reisen nun mit Summer in Paro ins schöne Bhutan. Mein letzter olfaktorischer Ausflug in das Land des Donnerdrachens ist schon eine Weile her. Mit L’Artisan Parfumeur, Bertrand Duchaufour und meinem herzallerliebsten Dzongkha bin ich dorthin gereist. Hier könnt Ihr meine Duftimpressionen von damals nachlesen.

Im westlichen Teil des Königreichs Bhutan, auf einer Höhe von 2.250 Metern, ist das Parotal von einem heiligen Wald aus Himalaya-Kiefern bedeckt. Unter der sanften Sommersonne herrschen Opulenz und Gelassenheit. Ein wunderbares Phänomen, ein Wunder der Natur: Die Nadelbäume produzieren „goldene Tränen“, ein wohlriechendes Harz mit einem rauchigen, ambrosischen Duft, der sich mit dem süßen Aroma des Honigs aus den Hochebenen vermischt. Nektar, Blüten und Pollen erfüllen die Sommerluft mit ihrem süßen, lieblichen und lustvollen Aroma. Der heilige buddhistische Tempel Paro Taktsang – oder Tigernest –, der sich in 900 Metern Höhe an eine steile Klippe klammert, verleiht dem Tal einen geheimnisvollen und mystischen Hauch.

hima jomo – Summer in Paro
Summer in Paro von Instagram

hima jomo vereint in Summer in Paro die Ingredienzien Szechuanpfeffer, Petitgrain, Honig, Osmanthus, Benzoeharz, Amyris, Tannenbalsam, Sandelholz, Patchouli und Labdanum (Zistrose).

Zu Besuch im Tigernest

Lieblich, pudrig und mit einer sanften Pfefferschärfe startet Summer in Paro in den Duftverlauf. Goldgelb ist der Honig, der den Auftakt so verführerisch und sinnlich macht. Osmanthus bringt zart-fruchtige und cremig-samtige Blütennuancen hinzu, unterstrichen von Benzoeharz und der holzigen Wärme von Amyris und Sandelholz.

Patchouli und Tannenbalsam verleihen dem Eau de Parfum Tiefe und Haltbarkeit. Sie verhindern auch, dass die Kreation in eine zu üppige Süße abdriftet und schenken ihr etwas dunklere und zart-rauchige Akzente. Sanft, warm und wohlig klingt Summer in Paro ganz allmählich aus.

hima jomo – Summer in Paro

Summer in Paro rundet die Kollektion der jungen Nischenduftmarke hima jomo auf wunderschöne Art und Weise ab. Die klaren Linien der Kreationen, ihre unglaubliche Gelassenheit, die bisweilen nachdenklich und melancholisch anmuten mag, in anderen Situationen meditativ und in sich ruhend, ihre Transparenz und Feinheit, die Ausgewogenheit der Kompositionen machen diese aus vier Düften bestehende Jahreszeiten-Kollektion in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem und Wunderschönen. Interessierten empfehle ich das Discovery Set, in welchem alle vier Eaux de Parfum enthalten sind.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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