Pierre Originelle und Métal Absolu von Jardin de France – Mit Steinen und Metall …

… starten wir in die erste Woche des neuen Jahres: Pierre Originelle und Métal Absolu sind das zweite Duo in unserem Rezensionsreigen von Jardin de France. Knallhart, kühl und sehr ursprünglich wird es heute also wohl werden. Ich freue mich schon sehr darauf zu erleben, wie die französische Parfümeurin Justine Brivet diese beiden Materialien olfaktorisch umsetzt. Schließlich sind die Inspirationsquellen Stein und Metall selbst im Nischenduftbereich nicht unbedingt alltäglich. Letzte Woche durfte ich Euch bereits die beiden Duftkompositionen Terre Initiale und Bois Premier von Jardin de France vorstellen, die Rezensionreihe der siebendüftigen Kollektion Sources d’Origine hier im Dufttagebuch anführten (nachzulesen hier).

Jardin de France – Métal Absolu

Pierre Originelle – Sources d’Origine

Pierre Originelle widmet sich nun also den Steinen, jener festen Substanz in kompakter Form, die oftmals aus Mineralien oder Gestein besteht. Ich hoffe insgeheim auf eine schöne mineralische Note in dieser Kreation aus dem Hause Jardin de France, die gerne auch ein bisschen staubig-trocken sein mag.

Die Parfümeurin Justine Brivet verwendete für Pierre Originelle die Ingredienzien Rosa Pfeffer, Kümmel, Iris, Pfefferminze, Virginia-Zedernholz, Sandelholz und Weißer Moschus. Ich vermisse die Mineralien, die ich in meiner persönlichen Zutatenliste ja schon fest integriert hatte, aber ich lasse mich gerne überraschen. Schließlich führen ja viele Wege nach Rom. 😉

Geformt vom Quellwasser und vom Wind getrocknet, bleibt der Stein unerschütterlich, während die Natur voller Veränderung ist. Allein sein diskreter weißer Staub, von der Zeit verweht, zeigt seine ewige Anwesenheit.

Jardin de France – Pierre Originelle

Der Stein reist durch die Zeit …

Mit trockenen und gräulichen Pfeffernoten startet Pierre Originelle in den Duftverlauf. Pfefferminze steuert eine überraschend ungrüne Kühle hinzu, die von den aromatischen und ebenfalls eher kühlen Noten des Kümmels untermalt wird.

Die Iris sorgt für eine trocken-pudrige Staubnote, hält sich ansonsten mit ihren Nuancen aber sehr zurück. Die Hölzer schaffen es, Pierre Originelle eine sanfte Wärme einzuhauchen. Ganz langsam breitet sie sich in der Duftkreation aus. Wie die Strahlen der Sonne erwärmen sie den olfaktorischen Stein aus dem Hause Jardin de France ganz allmählich.

Dennoch behält Pierre Originelle jene trockene und kühle Note bei, erwärmt sich also nie vollständig, sondern bleibt eher handwarm. Mit sanften Noten klingt die Kreation langsam und ruhig aus.

Jardin de France – Pierre Originelle

Justine Brivet erschuf mit Pierre Originelle eine Kreation, die nicht auf mineralischen Noten basieren muss. Die Assoziation Stein wird in dieser Kreation vielmehr durch eine trockene Pfefferschärfe, eine kühle Minzfrische und einen staubigen Irispuder erzeugt, was die Duftkomposition aus dem Hause Jardin de France umso spannender und interessanter macht. Pierre Originelle ist ein leiser und sanfter Steinduft, transparent und subtil, der eine außerordentliche Ruhe, Entspanntheit und Gelassenheit ausstrahlt. Mein Fazit: Daumen hoch!

Métal Absolu – Jardin de France

Métal Absolu widmet sich nun also dem Metall, in welcher Ausprägung auch immer. Kühle Noten vermute ich, eventuell eisenartig und damit an Blut erinnernd. Vielleicht überrascht mich Justine Brivet aber auch und offenbart uns mit Métal Absolu eine völlig neue olfaktorische Herangehensweise den Rohstoff Metall. Die Ingredienzien Zitronengras, Ingwer, Aldehyde, Grüntee, Virginia-Zedernholz, Vetiver und Ambra lassen zumindest auf den ersten Blick noch nicht an ein metallisches Grundthema der Kreation von Jardin de France denken.

Aus den Tiefen der Erde gewonnen, geht Erz durch die Läuterung des Feuers, um sich in Metall umzuwandeln. Ein Rohstoff, zuerst weich, dann hart, der durch Alchemie verschiedene Nuancen annimmt – Eisen, Kupfer, Gold, Silber oder Bronze wird durch die Berührung des Menschen veredelt.

Jardin de France – Métal Absolu

Metall formt Träume …

Sanft und von einer zitrischen Frische durchzogen enthüllt Métal Absolu eine ganz neuartige Ausprägung des sonst so kühlen und starren Rohstoffs. Flirrende Aldehyde und elegante Grünteenuancen sorgen in dieser Kreation aus dem Hause Jardin de France gleichzeitig für Spannung und Harmonie.

Sie vereinen sich mit außerordentlich schönen Zitrusnoten, die sehr sanft und fast schon pudrig wirken. Auch wenn sich all dies nicht wirklich metallisch liest – das gebe ich zu –, passt die Assoziation dennoch absolut. Métal Absolu ist ein besonderes Metall, ein sommerliches, nicht unbedingt sonnig, aber leicht, hell und glänzend. Dem Duft wohnt eine angenehme Kühle inne, die einerseits frostig ist, andererseits aber durchaus eine gewisse Wärme ausstrahlt.

Auch im Ausklang bleibt Métal Absolu seiner Linie treu. Die frischen Noten lassen sich auch nach einer langen Tragedauer noch gut wahrnehmen, wenn der Duft auch insgesamt weicher und geschmeidiger wird.

Jardin de France – Métal Absolu

Métal Absolu ist ein wunderschöner und frischer Metallduft, der mich in der nächsten warmen Jahreszeit definitv begleiten wird. Die Kreation aus dem Hause Jardin de France besticht nicht nur durch die außergewöhnliche Umsetzung des Themas Metall, sondern auch durch ihre harmonische, elegante, beruhigende und gleichzeitig sommerliche Grundstimmung. Métal Absolu ist mein persönlicher Favorit in dieser Gegenüberstellung zweier weiterer Duftkompositionen des Parfumhauses Jardin de France. Wer noch auf der Suche nach einem neuen Gefährten für Frühling und Sommer sein sollte, könnte mit Métal Absolu durchaus fündig werden. 🙂

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch allen eine schöne Restwoche!

Liebe Grüße
Julia

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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