Die schwimmenden Gärten von Inlé Iris

Wie versprochen reisen wir heute mit Memo Tours, äh Memo Paris an den Inle-See in Myanmar. Dieser Süßwassersee muss es dem Dufthaus Memo angetan haben, widmen sie ihm doch zwei Düfte: Inlé und Inlé Iris. Ersterer stammt aus dem Jahre 2007, die Facelift-Version Inlé Iris, die bei uns seit 2016 erhältlich ist, ist eine Limited Edition. Doch bevor wir uns in den Duftflieger setzen, noch ein paar Worte zum namensgebenden Inle-See:

Dieser ist der zweitgrößte See der südostasiatischen Republik, die an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch grenzt. Im Shan-Staat, dem größten Verwaltungsbezirk Myanmars, liegt der See auf einer Höhe von stattlichen 875 m über dem Meeresspiegel. Berühmt sind seine schwimmenden Dörfer samt Gärten und die Einbeinruderer. Bei letzteren handelt es sich keineswegs um eine Ansammlung von Personen mit unterem Gliedmaßenverlust, sondern körperlich vollständige Fischer, die sich artistisch anmutend fortbewegen: fast wie ein Gondoliére, der sich mit einem Bein in seinem stabförmigen Ruderstab verfangen hat, fegen die Inle-Fischer über den See und erreichen dabei erstaunliche Geschwindigkeiten (siehe hier).

Memo selbst schreibt zu seinem Duft Inlé Iris:

Die Zeit steht still über dem See Inlé in Burma. Die Frauen sammeln ihre Seidenstickereien ein, in Booten wie schwebende Paläste beginnen die Männer ihren Tanz auf dem Wasser. Im Morgennebel erwacht der Obst- und Gemüsemarkt zum Leben. Das erste Licht des Tages lässt sich erahnen: Geräusche fröhlicher Feste – ein Abschied von der Nacht oder ein Willkommen an den Tag.

Inlé wurde in einen majestätischen Umhang aus Iris geschlagen; die wunderbare Erfahrung einer wiederentdeckten Freude. Memos Reisen sind nicht immer lang. Während kurzer, doch außergewöhnlicher Zwischenstopps kann ein Duft für eine limitierte Edition erdacht werden. Er wurde in Gold und Licht gekleidet. Mit einem Büchlein, das für diese Gelegenheit geschaffen wurde, inspiriert die Duftgeschichte mit berührenden Illustrationen, die in unseren Herzen und Köpfen nachklingen.

Inlé Iris Memo

Inlé Iris von Memo

Die Duftnoten der Limited Edition zeigen sich kurz und knapp, sind aber an Üppigkeit dennoch kaum zu toppen: Jasmin, Mate, Osmanthus und Iris. Ein floraler Teeduft oder ein teeiger Florale? Ich bin gespannt, was mich erwartet. Frisch aufgesprüht beginnt Inlé Iris auf meiner Haut überraschend transparent und frisch. Doch alsbald verfliegt diese beinahe grünliche Frische. Der Duft wird cremig und floral, behält aber seine Transparenz und Luftigkeit. Doch die Blütencreme kommt nicht allein! Im Schlepptau bringt sie lecker-fruchtige Pfirsichnoten und eine helle Holzigkeit mit sich, die ihr ungemein gut tun.

Wieder einmal lag ich mit meinen Erwartungen komplett daneben. So üppig sich die Duftnoten auch lesen, so asiatisch zurückhaltend zeigt sich Inlé Iris im Hauttest. Ein sehr schöner entspannter und unaufdringlicher Duft, den ich für absolut alltagstauglich erachte. Ich persönlich würde ihn eher in der wärmeren Jahreszeit tragen, im Frühling oder Sommer, da es mir in Herbst und Winter doch eher nach wärmeren, gourmandigeren Düften gelüstet.

Auf dem Teststeifen ist Inlé Iris extreeeem entschleunigt. Er beginnt transparent-luftig mit grünlich-cremigen Irisnoten mit einer dezenten floralen Holzigkeit. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wagen sich die Pfirsichnoten heraus, die dem Duft beim Hauttest den gewissen Kick verliehen. Sie kommen zwar spät, dafür umso intensiver. Während der Pfirsich auf meiner Haut wunderbar fruchtig, zart, lecker und authentisch war, besitzt er auf dem Papier eine dezent schrille, etwas künstlich anmutende Nuance. Daher bitte unbedingt auf der Haut testen und genießen. 🙂

Liebe Grüße,
Steffi

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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