Von arabischen Pferden…

… erzählen uns Parfums de Marly einen weiteren Tag: Vier neue Düfte haben sie soeben lanciert, zwei davon hatte ich Euch schon gestern vorgestellt, insofern geht es heute weiter mit Kuhuyan und Oajan. Kuhujan und Oajan beziehen ihre Namen natürlich ebenfalls von jeweils einer der fünf Stammfamilien, auf die laut den Beduinen die arabische Pferderasse zurückgeht.

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Kuhuyan hält endlich eine Ingredienz für uns bereit, die ich seinen Vorgängern schon unterstellt hatte, die in eben jenen allerdings nicht enthalten war – Oud. Oud passt meiner Meinung nach einfach perfekt in den Kontext – edle Pferde, orientalische Düfte, ein Hauch von Luxus… Kuyuhan duftet erhaben, in allererster Linie. Auf meiner Haut dominiert das Leder, hier in Form von exzellent handschuhweichem Glattleder, das sich mit der seltsam-eigenartigen fruchtig-samtigen Trockenpudrigkeit der Veilchen verbindet, von Blattgrün umrankt. Jasmin cremt auf eine sehr zivilisierte Weise, während Heliotrop und Tonkabohne dieser Cremigkeit vanillige Anmutung schenken. Ambra stiftet Wärme, drängt sich aber nicht in den Vordergrund – und dann ist da noch das Oud… Wir haben es hier mit einer zurückhaltenden Variante zu tun, verhalten rauchig, ein klitzekleines bisschen medizinisch sowie harzig-holzig.

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Kraftvoll. Geschmeidig. Kuhuyan zeigt Charakter, setzt ein Statement. Eines, dass so durchaus sowohl von Frauen als auch Männern hinterlassen werden kann.

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Auch Duft Nummer Drei von Parfums de Marly hat bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen – es bleibt jetzt noch die Nummer Vier, Oajan genannt, der mir beim Lesen der Ingredienzen bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: Kopfnote: Zimt, Honig, Osmanthus; Herznote: Benzoeharz, Labdanum (Zistrose), Ambra, Davana; Basisnote: Patchouli, Moschus, Vanille, Tonkabohne.

Schon der erste Sprühstoß zaubert mir ein breites Grinsen sowie ein nachhaltiges Lächeln ins Gesicht: Freunde von Ambre Narguile von Hèrmes dürfen einen Blindkauf wagen, darauf verwette ich was-auch-immer. Davana suggeriert uns hier eine Pflaumenpracht, die sich gewaschen hat – schöne, reife, saftige Pflaumen, in Honig getunkt und mit Zimt bestäubt, auf Vanille-Tonka-Sorbet, in harzige Wärme gehüllt. Was für ein Gourmand! Erleben müsst Ihr ihn, meine Damen – und da er so erwachsen duftet ist er garantiert auch etwas für dasjenige Klientel, zu dem ich mich zähle, das Gourmands nur offen gegenübersteht, wenn sie sich etwas im Zaum halten und nicht zu jugendlich daherkommen.

:)

Oajan ist wollüstig und opulent. Ausladend, kinky und selbstbewusst. Schwelgerisch und sinnlich. Was für ein Schöner!

Parfums de Marlys neue Rennpferde hier werden sicherlich siegreich sein – von mir gibt es eine klare Testempfehlung!

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende Euch,

Eure Ulrike

P.S.: Welches Pferdchen macht Euch denn am meisten an?

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

5 Kommentare

  1. Barbara
    8. November 2013
    Antworten

    Liebe Uli,

    Können Pferdchen „anmachen“? 😉

    Die Pferdchen in Lebensgrösse kannst Du alle behalten. Für mich sind Pferde einfach viel zu gross und über ihren Geruch kann ich mit einer Pferdenärrin wohl nicht streiten. Also über den Geruch der Pferde selbstverständlich. Nur um Missverständnisse zu vermeiden 😉

    Tausendmal lieber als Pferde sind mir Katzen. Besonders der getigerte Kater, der heute Morgen bei mir seine Streicheinheiten eingefordert hat. Ach, ist der ein toller Vertreter seiner Gattung.

    Zurück zu den Pferden-Düften: Oajan und Habdan möchte ich sehr gerne testen. Oajan – wieder einer mit Osmanthus. Hui, der tönt sehr gefährlich. Und die zwei „alten“ Damendüfte „Safanad“ und „Meliora“ muss ich bei Gelegenheit auch testschnuppern. Besonders bei Safanad läuft mir schon alleine bei den Zutaten das Wasser im Munde zusammen.

    Stichwort Osmanthus: In der Zwischenzeit habe ich „Perle Rare“ getestet. Schön. Aber kein Duft, der mein Herz höher schlagen lässt. Meine ehrliche Meinung halt.

    Liebe Grüsse,

    Barbara

  2. Birgit
    8. November 2013
    Antworten

    Liebe Ulrike,

    dieses Mal würde ich mich lieber mit den Pferden statt mit den Düften beschäftigen. Woher hast Du immer diese wunderschönen Fotos!?

    @Barbara:Ich mag eigentlich alles, was mindestens und maximal 4 Beine und viel Fell drumherum hat.Aber nichts riecht besser als ein Pferd!!! (Ich gebe aber zu: Geschmackssache…)

    Zu den Düften: Leder und Oud sind einfach nicht mein Fall.
    Jedenfalls nicht, wenn man die beiden deutlich herausschnuppern kann. Den „Cuir Beluga“ liebe ich ja (Leder??) und in dem „Bahamas“ soll Oud drin sein..
    Deshalb teste ich auch unverzagt weiter.

    Wie wäre es mal mit einer Testreihe Oud/Lederdüfte für
    Anfänger und Fortgeschrittene? Ich denke immer, da muss was dran sein, so viele Duftbegeisterte lieben Oud und/oder Leder.

    Bei dem Oajan jedoch kann ich die Duftnoten quasi abhaken.
    Klingt, als wäre der genau meins!!

    Viele Grüße

    Birgit

  3. Barbara
    9. November 2013
    Antworten

    Ja, Tiere mit mehr als 4 Beinen… Da habe ich so meine Probleme. Es gibt natürlich Ausnahmen. Bienen als Spenderinnen für meinen Honig auf dem Brötchen. Ohne Bienen kein Honig und kein Oajan. Spass beiseite, was wir ohne Bienen machen würden… „More than honey“, den Film von Markus Imhoof muss ich unbedingt sehen.

    Aber Tiere mit 8 Beinen, graus! Besonders diese Exemplare, die viel zu gross sind und sich in meiner Waschküche aufhalten. Für irgend etwas sind sie sicher gut, aber bitte nicht in meinem Haus.

    Liebe Grüsse,

    Barbara

  4. Waltraud Seemann
    11. November 2013
    Antworten

    Ja, in Pferde kann man sich total verlieben! – Und in Folge dessen auch richtig „Liebeskummer“ haben. Deswegen gehe ich nirgendwo mehr Reiten. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Sehnsucht. Hach, und erst der Geruch von Pferden. Aber das ist wirklich etwas, worüber man nicht mit Nichtpferdemenschen diskutieren sollte. Katzen liebt man ganz anders.
    Wenn jemand nichts mit Pferden anfangen kann, sie nicht liebt, dann ist das für mich kein Problem. Pferde sind groß und stark und können gefährlich sein. Aber wenn jemand Katzen nicht mag, der/die kann niemals mein Freund/meine Freundin sein.
    Weil eine innere Gemeinsamkeit fehlt, etwas seelisch Elementares.
    Wer überhaupt Tiere nicht mag, ich meine jetzt wirklich nur unsere Haustiere? Da stimmt was nicht! Sie gehören zu uns und wir zu ihnen, sie sind uns zugedacht. Darüber habe ich eine Diplomarbeit geschrieben.
    Oajan ist ein Duft den ich „gelegentlich“ probieren will, erstmal in die Wunschliste damit.
    Ich mochte bisher die Marly-Düfte die ich getestet habe.
    Ich habe schon Etliches an Düften abgearbeitet. Und Weniges konnte ich mir bereits kaufen. Es ist schon wunderbar, dass man die Möglichkeit hat, so schöne Düfte zu testen.
    Liebe Grüße

  5. Barbara
    13. November 2013
    Antworten

    Wie der Zufall so spielt, habe ich gestern ein längeres Gespräch mit einem ganz besonderen Menschen. Und er erzählte mir von seinen Ponys und Pferden. Ja, in Pferde kann man sich verlieben. Er hat mit so viel Liebe von seinen Tieren erzählt. Er schöpft auch sehr viel Kraft aus der täglichen Arbeit mit seinen Lieblingen. Es war ganz berührend, dass zu hören und spüren. Sehr, sehr eindrucksvoll.

    Ich möchte an dieser Stelle auch noch ein Erlebnis loswerden. Als ich in den Kindergarten kam, haben wir unsere erste Katze bekommen. Ein vierfarbiges Weibchen. Als ich etwa zwölf war, war sie wieder trächtig und in den Herbstferien war der Geburtstermin. Sie lag schon in ihrem Körbchen und ich habe sie gestreichelt und beruhigt. Ich durfte keine Sekunde von ihr weggehen. Kaum stand ich auf, sprang sie auch aus ihrem Körbchen. Sie hatte mich zu ihrer „Hebamme“ erkoren. Das war ein ganz besonderes Erlebnis. Und auch nach mehr 30 Jahren sehe ich diese Szene vor mir, als wäre es gestern geschehen. Sie ist schon seit Jahren im Katzenhimmel, aber ich werde sie und alle anderen unseren leider verstorbenen Katzen nie vergessen.

    Und der Tigerkater aus der Nachbarschaft besucht mich jeden Morgen, um seinen Streicheleinheiten einzuziehen…

    Liebe Grüsse,

    Barbara

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