Ätherische Öle und andere Duftstoffe werden schon seit sehr langer Zeit von Menschen genutzt, auch wenn die Gründe hierzu damals zumeist andere waren als sie es heute sind. Die Zweistromländer, sprich: Babylonier, Assyrer und Sumerer, opferten beispielsweise bereits vor etwa 5000 Jahren ihrem Sonnengott Baal Weihrauch.

Auch in antiken Griechenland spielten Düfte im religiösen wie im privaten Leben eine übergeordnete Rolle, stellten sie doch ein Mittel zur Kontaktaufnahme und Kommunikation mit den Göttern dar. Auch schon vor der Eroberung des Altpersischen Reiches durch Alexander den Großen blühte mehr oder weniger heimlich der Handel mit ätherischen Ölen, obwohl verboten und als „persisch“, also dem Lebensstil des Erzfeindes zugehörig, verschrien. Doch nach Alexanders Siegesfeldzug gab es kein Halten mehr. Die Verwendung von Duftstoffen nahm immens zu – war jetzt doch der Handel damit erlaubt. Der Aristoteles-Schüler und Naturforscher Theophrast von Eresos war einer der Ersten, der sich mit den aus dem Orient mitgebrachten Pflanzen und Samen beschäftigte. Von ihm stammt die Studie „Über Gerüche“, eine wissenschaftliche Darstellung aller griechischen und importierten Duftstoffe sowie ihrer Mischungsmöglichkeiten. Ein erstes kleines Handbuch für Parfumeure sozusagen! 🙂

Die Maßlosigkeit der Römer hatte aber auch etwas für sich. Der Handel blühte, wodurch die Transportwege in den Orient und nach Asien ausgebaut wurden.
Dort, im Orient, waren Düfte und Wohlgerüche seit jeher omnipräsent. Stellten doch Duftpflanzen, und hier insbesondere die Rose, Symbole für die Vereinigung mit Gott dar. Die Rose wurde als Königin der Blumen hochgeschätzt und verehrt. So war es Brauch und Sitte ankommende Gäste mit Rosenwasser zu besprühen. Mehmed II., der Sultan des Osmanischen Reiches, ließ nach der Eroberung Konstantinopels im 15. Jahrhundert die berühmte Hagia Sofia mit Rosenwasser reinigen.
Die Duftküchen Persiens und Arabiens bescherten uns unter anderem die bezaubernden Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. In diesem Klassiker der Weltliteratur erzählt Scheherazade vom Gesang der Blumen, hier am Beispiel des Jasmins:
Mein Name Yâs-mîn gibt Rätsel auf,
dessen eigentlicher Sinn dem Unerfahrenen des geistigen Lebens
eigentlich nur gefallen kann:
Es setzt sich aus zwei verschiedenen Wörtern zusammen,
Verzweiflung und Irrtum.
Ich bedeute also, in meiner stummen Sprache,
dass die Verzweiflung Irrtum ist.
In diesem Sinne wünscht Euch einen schönen Start in die Woche,
Eure Stephanie.
Ein Kommentar