Nachdem Ulrike mich bereits gestern als neues Team-Mitglied im Blog vorgestellt hat, möchte ich mich wie bereits erwähnt hier nun gerne regelmäßig zu Wort melden – nicht mit Duftrezensionen (darin ist Ulrike unschlagbar), sondern vielmehr mit allerlei Wissenswertem und Hintergrundinformationen rund um das Thema „Parfum“.
Die Idee dazu kam mir, als ich mich die letzten Tage intensiv mit der Beschreibung der im Parfumhandwerk gebräuchlichsten Duftnoten beschäftigt habe. Dabei konnte ich viel Interessantes und für mich Neues über die Parfümerie im Allgemeinen, die botanischen Aspekte und die Methodik der Duftstoffgewinnung erfahren. Warum nicht also den geneigten Blog-Leser an diesen Informationen teilhaben lassen?

Das reale Grasse kenne ich nur von repräsentativen Fotos und eine gewisse Parallele zu meiner Imagination lässt sich, abgeschwächt natürlich, nicht von der Hand weisen. Historisch gesehen kann die Stadt zumindest eine beachtliche Entwicklung aufweisen. Im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, war Grasse lange Zeit eine Hochburg des Gerbereihandwerks. Ihre Lage an diversen Wasserläufen war für die Verarbeitung von Tierhäuten ebenso ideal wie essentiell. Als im 17. Jahrhundert die Parfümierung von Lederhandschuhen populär wurde, war das eine Art Grundsteinlegung für das Parfumhandwerk, das sich schließlich über diverse Zwischenschritte als eigenständiger Handwerkszweig in Grasse durchsetzen konnte, wie sich mittels Schriftquellen aus dem 18. Jahrhundert belegen lässt.
Die äußerst günstigen klimatischen Bedingungen dieses sonnigen südfranzösischen Fleckchens Erde taten ihr Übriges dazu. Einheimische und aus Indien und Persien importierte Duftpflanzen (wie beispielsweise der Jasmin) konnten hier gleichermaßen wachsen und gedeihen. Rosen, Nelken, Narzissen, Orangenblüten, Tuberosen oder Jasmin – in riesigen Plantagen wurden die kostbare Blütenpracht um die Stadt herum angebaut und pflückfrisch vor Ort weiterverarbeitet.
Die Methodik der Duftstoffgewinnung (also die Destillation, die Expression, die Mazeration, die Enfleurage und die Extraktion mit Lösungsmitteln) wurde von den ortsansässigen Parfumeuren zwar nicht unbedingt erfunden, aber dennoch ausgearbeitet und perfektioniert.

Wie sieht es bei Euch aus? Wart Ihr schon in Grasse und habt vielleicht eine der vielen historischen Parfumfabriken besichtigt?
Und: Habt Ihr weitere Anregungen für mich, gibt es Themen rund um Düfte, über die Ihr schon immer einmal etwas erfahren wolltet?
Eine schöne Restwoche Euch und viele Grüße,
Eure Stephanie.
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