Ginestra und Mirto von Carthusia – Düfte voller italienischer Sehnsucht

Im ersten Teil unserer olfaktorischen Reise durch Italien haben wir in meinem Beitrag Mediterrane Duftpoesie – Die neue Intenso Collection von Carthusia die faszinierenden Nuancen von Basilico entdeckt und uns von der aromatisch-spritzigen Frische und der vitalisierenden Energie dieses Duftes verzaubern lassen. Heute widmen wir uns den nächsten beiden Kreationen der Kollektion: Ginestra und Mirto. Mit den beiden neuen Düften setzt Carthusia die Reise durch die olfaktorische Landschaft des Südens fort. Beide spiegeln auf ihre Weise die elementare Kraft und die sanfte Schönheit der mediterranen Natur wider – mal floral und sonnenverwöhnt, mal herb und aromatisch.

Ginestra erzählt von den goldgelben, betörend duftenden Blüten, die an den von der Sonne erwärmten Hängen der Küsten Italiens gedeihen – wild wachsend, leuchtend, durchdrungen vom Licht des Südens. Mirto hingegen soll uns die herb-würzige Aura der Myrte näherbringen, jener immergrünen Pflanze, die seit der Antike als Symbol für Reinheit und Sinnlichkeit gilt. Heute widmen wir uns diesen beiden Duftkreationen der Intenso Collection, die einmal mehr von den Parfümeuren Antoine Lie und Luca Maffei geschaffen wurden. Nicht einfach nur Parfums – sondern eine feinsinnige Hommage an die Landschaften, die Aromen und die Düfte Italiens.

Carthusia - Intenso Collection - Ginestra

Ginestra – Sonnengelbe Blütenpracht

Mit Ginestra huldigt Carthusia einer der geheimnisvollsten Blüten des Mittelmeerraums: dem strahlend gelben Ginster, auch Besenginster, Pfriemenginster oder Spanischer Ginster genannt. Überall dort, wo die Sonne auf felsige Küsten trifft und der Wind den Duft der Macchia in sich trägt, findet man den Ginster. Besonders an den Hängen der Amalfiküste, auf Capri und in den sanften Hügeln der Toskana leuchtet er in sattem Gelb – ein Sinnbild für die wilde, ungezähmte Schönheit Italiens.

Die Parfümeure Antoine Lie und Luca Maffei übersetzen diese einzigartige Atmosphäre in eine duftende Komposition, die die Ingredienzien Neroli, Bergamotte, Zitronenblätter, Ginster, Jasmin, Tuberose, Vanille, Sandelholz und Moschus vereint.

Ginestra ist mehr als ein floraler Duft – es ist eine duftgewordene Reminiszenz an das Licht und die Wärme des Südens. An das Gefühl, auf einer Anhöhe zu stehen, mit Blick auf das glitzernde Meer, das Zirpen der Grillen im Ohr, ein sonniger Lufthauch umweht die Nase, der den Duft blühender Ginsterbüsche mit sich trägt.

Carthusia - Intenso Collection - Ginestra

Von der ersten Sekunde an entfaltet Ginestra seine pudrig-floralen und süßlichen Facetten. Strahlend wie eine Mimose und betörend intensiv zeigt sich der Ginster in seiner ganzen Pracht. Frische Akzente von Zitronenblättern und Bergamotte verleihen dem Duft eine grünlich-herbe Lebendigkeit. Cremige Weißblüher wie Tuberose und Jasmin ergänzen die Komposition, wobei insbesondere die Tuberose deutlich wahrnehmbar ist, jedoch ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Insgesamt wirkt Ginestra transparent und leicht, besitzt dabei eine angenehme Präsenz. Sanft abgerundet wird die Kreation durch warmes Sandelholz und samtigen Moschus, die die pudrige Weichheit des Duftes harmonisch unterstreichen.

Ginestra ist ein sonniger, sommerlicher Blütenduft, dessen leuchtendes Gelb nicht zufällig gewählt wurde. Begleitet von sinnlich-floralen Nuancen ist diese Komposition eine ausdrucksstarke, zugleich transparente Hommage an die üppige Flora Italiens, die die Parfümeure Antoine Lie und Luca Maffei in voller Blüte eingefangen haben. Strahlend, elegant und voller mediterraner Leichtigkeit, ist Ginestra der ideale Begleiter für warme Tage – ein Must-try für alle, die pudrig-süße Blütendüfte lieben.

Mirto – Duftende Seele Italiens

Mit Mirto verneigt sich Carthusia vor einer Pflanze, die wie kaum eine andere die Seele des Mittelmeerraums in sich trägt. Besonders auf Capri, der Heimat des Traditionsdufthauses, wächst die immergrüne Myrte in wilder Üppigkeit an steilen Küstenhängen und in sonnenverwöhnten Gärten. Ihre glänzenden Blätter und zarten weißen Blüten verströmen einen feinen, aromatisch-frischen Duft, der seit Jahrhunderten nicht nur die Sinne betört, sondern auch in der Heilkunde und der mediterranen Küche seinen festen Platz hat. Botanisch gehört die Myrte zur Familie der Myrtaceae, der Myrtengewächse, und gilt seit der Antike als Symbol für Reinheit, Jungfräulichkeit, Liebe und Unsterblichkeit. In Mirto vereint das Parfümeursduo Maffei und Lie die Ingredienzien Wacholder, Davana, Ingwer, Myrte, Rose, Osmanthus, Moschus, Zedernholz und Patchouli.

Carthusia - Intenso Collection - Mirto

Herb-prickelnd und holzig-zitrisch startet Mirto überraschend kühl in den Duftverlauf, ehe die likörigen Trockenfruchtnuancen der Davana, süße Myrte und die samtig-pfirischhaften und lieblichen Noten von Osmanthus und Rose in die Komposition stoßen und dieser eine ganz andere olfaktorische Ausrichtung verleihen. Fruchtig-süßlich, mit deutlichen Rosenakzenten, cremig-erdigem Patchouli und sanft-holzigem Zedernholz ist Mirto ein luftiger, transparenter und sommerlicher Duft, der überaus angenehm ist.

„Weniger Myrte, mehr Rose” ist das Credo von Mirto. Die Kreation ist durchaus blütenbetont, wobei die fruchtige Süße – sicherlich eine Reminiszenz an die bläulichen Beeren der Myrte, aus denen auf Sardinien auch ein wunderbarer süßer Likör gemacht wird – auch nicht zu verachten ist. Den herben und holzig-prickelnden Auftakt empfand ich zunächst als irritierend, doch alsbald wandelte sich das olfaktorische Bild mit dem Auftauchen der Blüten. Ein unkomplizierter und angenehmer Duftbegleiter für jeden Anlass und jede Gelegenheit, den ich persönlich eher in der wärmeren Jahreszeit tragen würde. Ein toller Abschluss dieses so besonderen Trios aus dem Hause Carthusia, das uns einmal mehr die besondere Stimmung und die beeindruckenden Landschaften Italiens näherbringt.

Neueste Kommentare

Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert