Noir Exquis und Le 15 – Köstliches und Göttliches

Heute mache ich etwas ganz Gemeines, ich stelle Euch einen Duft vor, der momentan ausverkauft ist. Weil aber bald Weihnachten ist und ich tief in mir drinnen doch ganz nett bin, lasse ich Euch wissen, dass er bestellt wurde und irgendwann – wir wissen noch nicht genau wann – auch wieder lieferbar sein wird. 🙂 Es handelt sich um „Noir Exquis“ von L’Artisan Parfumeur und – weil ja die festliche Jahreszeit längst da ist – schaue ich mir noch den Jubiläumsduft „Le 15“ von The Different Company an.

Noir Exquis

Mit dem exquisiten Schwarz fange ich nun an und rätsle, ob etwa das kleine Schwarze gemeint sein könnte oder – verfressen wie ich bin – Lakritze? Oder eine dunkle Schokolade? Na, ich werde noch drauf kommen.

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Einfach köstlich, meine Lieben! Nach eigenen Angaben war eine Rendezvous in einer Patisserie die Inspirationsquelle für dieses Parfum, so erstaunt es nicht, dass einige Köstlichkeiten die Nase streifen. Nussig-Holziges verbindet sich mit einer süßen, vielleicht kandierten Orange oder ist es eine feine Marmeladenfüllung? Honigsüßer, herber Ahornsirup trifft auf eine dezente Kaffeenote, die meiner Meinung nach auch kräftiger hätte ausfallen dürfen. Hölzer, Vanille und Heliotrop vervollständigen diese Gourmandkreation, die hier und da auf meiner Haut auch etwas likörig wirkt.

Gourmand – auf alle Fälle, aber mit einem Hauch von Maronen, der hervorragend zu den Holztönen passt. Auch Ahornsirup fügt sich mit seiner herben Süße perfekt ein und wenn wir bei herb sind, so sind Vanille und Tonkabohne hier natürlich genau richtig. Aber wer nun klebrig süße Konditorenträume erwartet, wird enttäuscht. Die Süßigkeiten wurden schön mit Orange und Hölzern ausbalanciert, hier kratzt es nicht im Hals und man riecht auch nicht wie ein Stripper, der aus der Torte gesprungen ist. 😉

Patisserie Ravi,e relier

Patisserie Ravi,e relier von m-louis .® CC BY 2.0 via flickr

Wie liest man es oft so schön, ein „erwachsener Gourmand“, keine süßen Kinderträume. Exquisites Schwarz? Nun ja, schwarz, vielleicht sind es die Maronen oder der Kaffee, die dem noch am nächsten kommen, exquisit, auf jeden Fall. Fein austariert, charmant, samtig, weich … wenn ein Rendezvous so anfängt, wo hört es dann auf?

Die Duftnoten
Kopfnote: Kastanie, Orange, Nuss
Herznote: Orangenblüte, Kaffee, Ahornsirup
Basisnote: Hölzer, Heliotrop, Vanille, Tonkabohne, Sandelholz

15 Jahre The Different Company

Zum Jubiläum gönnt man sich etwas, dachten sich auch The Different Company und lancierten zur Feier des Tages ein Extrait de Parfum, einen Palo-Santo-Duft, heiliges Holz …

3760033635088.MAINDie Idee:

„Weihrauch- und Myrrhefacetten treffen auf holzige Strukturen, Palo Santo, eine mystische Komposition, die fesselnd wie das Ritual eines Schamanen ist, eine Ode an die Ewigkeit, verwurzelt in einem sinnlichen und kräftigen Duft. Diese Idee entwickelten wir mit Alexandra Monet anlässlich des 15-jährigen Jubiläums von The Different Company. Eine limitierte Auflage, weil Ewigkeit vergänglich ist. Eine Ehre für unsere Kunst.“ Luc Gabriel

„Muskatnuss und kalabrische Bergamotte für Frische und Kontraste. Kostbarer Moschus heißt die holzige Komposition willkommen. Ich wollte mit einem anderen Holz arbeiten. Mit einem Holz, das frisch und sinnlich zugleich ist. Ich habe Palo Santo erst vor Kurzem entdeckt und war sofort begeistert, zunächst von dem geheimnisvollen Duft und dann auch von der Geschichte dahinter.“ Alexandra Monet, Parfümeurin

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Frisch, grün und gewürzig geht es los, da Bergamotte und Muskatnuss an den Beginn gesetzt wurden, im Herzen befinden sich Hölzer, die hier aber auch eine frische, zypressenartige Note mitbringen. Räucherwerk in Form von Weihrauch und Myrrhe ist ebenfalls vorhanden, um die Kommunikation mit dem Göttlichen zu ermöglichen.

Dann musste ich noch einmal ein bisschen nachforschen, was es mit Palo Santo auf sich hat. Es ist wohl so, dass der Begriff nicht ganz klar einer bestimmten Baumart zuzuordnen ist. Verschiedene Hölzer tragen diesen Namen: Bursera graveolens, Bulnesia sarmientoi und verschiedene Guaiacum-Arten). Was jetzt hier genau verwendet wurde, kann ich nicht sagen. Der Duft enthält einen dominanten, frisch-würzig-holzigen Anteil und besitzt eine gute Haltbarkeit, was man bei einem Extrait de Parfum ja auch erwarten darf.

Weiter wird verraten:

Die Verwendung von Palo Santo geht unter den peruanischen und südamerikanischen Schamanen auf eine jahrtausendealte Tradition zurück. Der charakteristische Duft des Holzes entwickelt sich beim Verglühen des Holzes. Es offenbart sich ein holziger und würziger Duft mit frischen blumigen Noten. Der entstehende Rauch wird seit Jahrhunderten und auch heute noch für spirituelle Rituale verwendet. Dem Rauch werden heilende und medizinische Kräfte zugeschrieben und er wird dazu verwendet, böse Geister fernzuhalten. Der Palo-Santo-Baum zählt zu einer geschützten Art, weshalb der Baum auch nicht gefällt wird, sondern traditionell nur die schon abgestorbenen Teile des Baums Verwendung finden.

Ich finde ihn klasse. Wem sonst holzige und harzige Düfte zu schwer sind, könnte mit „Le 15“ glücklich werden. Ganz zu schweigen von denen, die ohnehin dieser Duftfamilie verfallen sind.

Die Duftnoten
Kopfnote: Bergamotte, Petitgrain, Muskatnuss
Herznote: Hölzer, Zedernholz, Hedion
Basisnote: Weihrauch, Myrrhe, Moschus

Na, ist da etwas für Euch dabei?

Herzliche Grüße
Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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