Die Liebe…

Sanzio 00… ist ein immerwährender Quell der Inspiration, nicht wahr, meine Lieben? So auch für Pantheon Roma, das soeben neu bei uns im Shop angekommene Label. „Von der schönsten aller Liebesgeschichten der italienischen Renaissance inspiriert“ sehen sie sich – und erzählen diese in beziehungsweise besser: mit vier Extraits de Parfums nach.

Ich muss an dieser Stelle etwas ausholen, denn alleine der Name ist schon so inhaltsschwanger und die Hintergrundgeschichte wollen wir selbstverständlich auch kennenlernen… Pantheon oder auch La Rotonda ist, ganz klar, ein unter dem Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtetes Bauwerk in Rom. Jenes, das 1700 Jahre die größte Kuppel der Welt war und als am besten erhaltenes Bauwerk der römischen Antike gilt. Damals als allen Göttern Rom geweihtes Heiligtum geltend, wird das Pantheon bereits seit Anfang des 7. Jahrhunderts als katholische Kirche benutzt.

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Des weiteren wird der Begriff Pantheon, wie mir Wikipedia verrät, „heute auch allgemein auf ein Gebäude angewendet, in dem bedeutende Persönlichkeiten bestattet sind, was von der späteren Nutzung des römischen Pantheons herrührt. Zudem wurde der Ausdruck auch in der Religionswissenschaft verwendet, um die Gesamtheit der Götter einer Religion zu bezeichnen.“

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Bestattet wurden in dem Pantheon einige, darunter auch Raffael – dessen Lebens- oder vielmehr Liebesgeschichte sich Pantheon Roma als inspiratives Motiv auserkoren haben. „Renaissance, Hochrenaissance, Madonnen“ waren die ersten drei Worte, die mir meine Freundin, promovierte Kunsthistorikerin sofort entgegenhauchte, als ich begann von einer neuen Parfumkollektion zu erzählen, von Pantheon Roma. Um Raffaels Liebesleben ranken sich so einige Geschichten: Er selbst ist bis heute unter seinem Vornamen bekannt, ein Privileg, das damals und auch heute wenigen Künstlern zukommt. Als Maler in Florenz war er tätig genauso wie am päpstlichen Hof in Rom, darüber hinaus wurde er als Bauleiter des Petersdoms auserkoren. Raffael da Urbino oder auch Raffael Sanzio oder auch Santi war schon zu Lebzeiten einer der ganz Großen – und war nie vermählt, aber doch lange Zeit verlobt: Maria da Bibbiena hieß sie, die ihm anvertraute Gemahlin, die er nie ehelichte und die im gleichen Jahre starb wie er, 1520. Raffael wurde somit nicht alt, starb er doch mit 37 Jahren. Und doch hatte er wohl neben seiner Verlobten, der Nichte des einflussreichen und berühmten Kardinals Bernardo Dovizi da Bibbiena, eine Geliebte namens Margherita Luti, die unter dem Namen Fornarina bekannt wurde. La Fornarina, die kleine Bäckerin – weil Margherita Tochter eines Römer Bäckers und Vorbild für viele der Gemälde Raffaels. So wurde die unbestätigte Liebe der beiden zu dem Beispiel einer Künsterliebe, unter anderem von Picasso in einer Serie von Radierungen dargestellt. Viele Merkmale und Zeichen gibt es für die Verbindung, die als gesichert angenommen wird, aber nie schriftlich verifiziert wurde. Über den Lebenslauf von Margherita weiß man sonst auch wenig – aber man kennt sie, durch viele Gemälde, auch intimere.

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Pantheon Roma spinnen eine Geschichte daraus, ranken eine Geschichte darum, um diese Liebe:

raffaelo„Die Parfums von Pantheon Roma wurden von der schönsten aller Liebesgeschichten der italienischen Renaissance inspiriert und erzählen diese in vier Extraits de Parfum.

Die vergnügliche Geschichte berichtet vom Maler Raphael Sanzio, der vom Papst nach Rom bestellt wird, um dessen Gemächer mit Wandgemälden auszustatten. So findet er sich plötzlich inmitten des höchsten Adels seiner Zeit wieder und wird mit Maria verlobt, der Nichte des Kardinals Medici.

Aber Raphael verliebt sich hoffnungslos in Margherita, eine Bäckerstochter im Stadtteil Trastevere. Angesichts der Standesunterschiede eine verbotene Liebesaffäre – im Garten hinter der Bäckerei des Vaters.

Ihre Leidenschaft ist so groß, dass Raphael nach einer wilden Nacht mit Margherita krank wird und ein paar Tage später stirbt. Er wird im Pantheon beigesetzt und ist der einzige Künstler, dem solch eine Ehre zuteilwurde. Margherita begibt sich in das benachbarte Kloster, um in seiner Nähe zu sein und als Zeichen ihrer ewigen Liebe zu ihm. Diese Geschichte ist so wunderbar und ergreifend, dass sie mit Parfums erzählt wurde, denn diese vermögen es auf unvergleichliche Weise, Erinnerungen und Gefühle zu beschwören.

Die Düfte sind höchst ungewöhnlich: sie beschreiben Personen und Orte in dieser Geschichte ganz unerwartet. So gibt es in „Notte d’amore“ – der Liebesnacht – tatsächlich nicht nur tiefe Ambra- und Oudnoten, genauso wie der Duft „Il Giardino“ – der Garten – Blumen fast ganz auslässt. So wie „Raffaello“ – Raphael – Absinth und Leder beinhaltet und „Donna Margherita“ ihre Sinnlichkeit mit Tuberose so tief ausdrückt, dass sie fast wie Ambra erscheint.

Duftpyramiden können diese Parfums nicht beschreiben, aber Gefühlspyramiden, auf andere Art, ungenauer, aber vielleicht ein bisschen respektvoller gegenüber dem aufmerksamen Betrachter.“

Auf diese vier Düfte freue ich mich – und werde sie Euch diese Woche vorstellen!

Bis bald meine Lieben,

Eure Ulrike.

P.S.: Gibt es für Euch auch – eine Liebesgeschichte, eine beeindruckende, zwischen Künstlern? Mich persönlich hat ja zum Beispiel die Geschichte von Else Lasker-Schüler, von mir immer liebevoll Elschen genannt, und Gottfried Benn sehr berührt – siehe dazu unter anderem das Buch von Helma Sanders-Brahms… Und Euch?

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

2 Kommentare

  1. Jutta L.
    29. Januar 2014
    Antworten

    Mir fallen einige Liebesgeschichten ein, die mich sehr beschäftigt und berührt haben, manche davon gingen tragisch aus. Paul Celan und Ingeborg Bachmann, Wassili Kandinsky und Gabriele Münter, Rainer Maria Rilke und Ingeborg Bachmann, Auguste Rodin und Camille Claudel gehören dazu.

    Lieben Gruss
    Jutta L.

  2. Avatar photo
    Ulrike
    3. Februar 2014
    Antworten

    Oh ja… *Schmacht*

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