Vanuatu von Sora Dora – Duftreise in den Südpazifik

Gestern habe ich euch Brocéliande aus der klassischen, schwarzen Kollektion von Sora Dora vorgestellt und davor ging es um Ylop aus der White Collection. Heute möchte ich meine Reihe über die 2021 von Quentin Dorado gegründete Marke um ein weiteres olfaktorisches Kapitel ergänzen: Vanuatu. Der Name lässt an exotische Inseln, tropisches Grün und endlose Strände denken, und genau diese Inspiration soll sich auch in der Duftkomposition widerspiegeln. Bevor wir uns in die Rezension stürzen, noch schnell der Hinweis auf meine beiden letzten Beiträge Sora Dora – Wo Geschichten zu Düften werden und Zu Besuch im Zauberwald – Brocéliande von Sora Dora, in denen Ihr spannende Informationen zur Marke und den ersten beiden Kreationen erhaltet.

Sora Dora – Vanuatu

Vanuatu – Tropische Inspiration für den Duft von Sora Dora

Türkisblaues Wasser, üppige Regenwälder und das Versprechen eines unberührten Paradieses. Der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik liegt östlich von Australien und besteht aus rund 80 Inseln, die sich wie eine Perlenkette im Meer aneinanderreihen. Vanuatu ist einerseits traumhaft schön, andererseits wild, ursprünglich und voller Kontraste. Hier ist die Kraft und Schönheit der Natur in mannigfaltigen Formen und Farben erlebbar.

Die Inseln liegen auf dem Pazifischen Feuerring und sind damit vulkanischen Ursprungs, was man vielerorts deutlich sehen kann. Eindrucksvolle Kraterlandschaften, dampfende Quellen und schwarze Lavastrände zeugen von dieser geologischen Kraft und verleihen Vanuatu eine unverwechselbare, faszinierende Schönheit. Berühmt ist Vanuatu für den aktiven Vulkan Mount Yasur auf der Insel Tanna, dessen rot glühende Fontänen bei Nacht ein Schauspiel bieten, das ebenso surreal wie magisch wirkt. Dichte Regenwälder, Wasserfälle, Mangroven und weiße Sandstrände wechseln sich auf den Inseln ab und erschaffen so eine üppige tropische Kulisse, die fast unwirklich schön anmutet.

Doch nicht nur landschaftlich ist Vanuatu beeindruckend, sondern auch kulturell faszinierend. Die Einheimischen sprechen über hundert verschiedene Sprachen und pflegen eine vielfältige, lebendige Tradition. Der Inselstaat hat sich trotz seiner Abgeschiedenheit und Einfachheit einen besonderen Reiz bewahrt. Es ist kein Ort des großen Massentourismus, sondern ein Reiseziel für Entdecker und Neugierige, die Natur und Kultur wirklich erleben wollen.

Sora Dora – Vanuatu

Genau das scheint auch die Inspiration für das Eau de Parfum Vanuatu von Sora Dora zu sein. Die Sehnsucht nach Abenteuern in tropischen Wäldern, nach Salz auf der Haut und dem Duft sonnengewärmter Pflanzen und Hölzer. Wenn ein Parfum diesen Namen trägt, darf man erwarten, dass es nicht einfach nur exotisch, süß und fruchtig duftet, sondern Tiefe, Vielfalt und Facettenreichtum aufweist, so wie die Inseln selbst. Mit den Ingredienzien Bergamotte, Rhabarber, Kardamom, schwarzer Pfeffer, Feige, Veilchen, Kümmel, Sandelholz, Patchouli, Zedernholz und Papyrus schickt uns Sora Dora in die Südsee.

Wie duftet der olfaktorische Inselstaat?

Im Auftakt offenbart Vanuatu zunächst erfrischende Akzente, die der Bergamotte geschuldet sein dürften. Eventuell hat auch der Rhabarber seine Stängel im Spiel, doch nehme ich ihn nicht gesondert wahr. Dafür zeigt sich recht bald schon eine grünlich-fruchtige Feige, die den Staffelstab allerdings schnell an würzig-scharfen Pfeffer und aromatischen Kümmel abgibt. Diese übernehmen das olfaktorische Ruder und sind fortan duftbestimmend. Kühl, herb, veilchenpudrig ist Vanuatu und ich meine eine subtile mineralisch-maritime Salzigkeit in der Komposition wahrzunehmen, wobei diese eventuell auch der Inspirationsquelle Südsee geschuldet sein könnte. Mit sanft erdigen, holzig-grünlichen Nuancen klingt Vanuatu allmählich aus.

Dass wir es bei diesem Eau de Parfum aus dem Hause Sora Dora mit keinem typischen Tropenparfum zu tun haben, das nach Kokosnuss, exotischen Früchten, Sommer, Sonne und Südseestrand duftet, war mir spätestens beim Lesen der Ingredienzien klar. Und so ist Vanuatu ein grünlicher, herber und pudrig-holziger Duft, der in meinen Augen einen eher maskulinen Touch hat und weniger an süße Urlaubsfantasien erinnert als vielmehr an dichte Regenwälder, feuchte Erde und den kühlen Schatten unter riesigen Palmen. Ein spannender und authentischer Duft, der die wilde, unberührte Seite eines Inselparadieses einfängt.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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