Sechs Saubermänner im Zeichen der Nachhaltigkeit – Clean Reserve

Das Dufthaus Clean Perfume erfreut uns mit einer neuen Kollektion namens Clean Reserve, die die sechs Düfte skin [reserve blend], rain [reserve blend], warm cotton [reserve blend], smoked vetiver, blonde rose und sueded oud umfasst. Das Besondere an dieser Kollektion ist, dass sie ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht; der ökologischen wie auch der sozialen. So wurden die Rohstoffe für diese Kollektion nach eigenen Angaben von Ecocert-zertifizierten Bio-Farmen gewonnen, die nachhaltig ernten und so die Erosion des Bodens verhindern. Neben ökologischen Aspekten wurden laut Clean Perfume auch zahlreiche soziale Projekte unterstützt wie die Finanzierung von Ausbildungsprogrammen für die Farmer, der Aufbau von Wirtschaftsbeziehungen mit Frauen aus Nomadenstämmen, den Bau von Schulen und das Angebot von kostenlosem Unterricht für die Farmerkinder.

Doch das ist nicht alles: Alle Flakons und Verpackungen bestehen aus nachhaltigen Materialien und können wiederverwendet oder recycelt werden. Außerdem werden die Produktionsstätten der Düfte ausschließlich mit Solarenergie betrieben. So präsentiert sich die Reserve-Kollektion nachhaltig, sozial engagiert und umweltbewusst bis zum letzten Tropfen. Prädikate, die heutzutage definitiv am Puls der Zeit und werbewirksam sind. Der Name der Kollektion wurde von Clean Perfume ebenfalls mit Bedacht gewählt. So bedeutet das englische „reserve“ im Deutschen zum einen u. a. „Schutzgebiet“ und „Reservat“, zum anderen auch „reservieren“, „zurückhalten“, „vorbestellen“. Letzteres erwähnt auch Clean Perfume selbst:

visual1_1 [re?serve] Dinge, die wir für einen besonderen Zweck zurücklegen, bezeichnen wir als Reserve.

Diese Namensauslegung kann bei den Düften der Reserve-Kollektion durchaus wörtlich genommen werden. Sie dürfen aktuell nämlich noch nicht im Online-Shop verkauft werden. Wer sie bestellen möchte, kann sich gerne per E-Mail mit dem Aus-Liebe-zum-Duft-Team in Verbindung setzen. Die Kontaktadresse findet Ihr hier.

Clean Reserve – skin [reserve blend]

In puncto Duftnoten unterscheiden sich die Düfte Skin und skin [reserve blend] komplett. Während im klassischen Skin-Duft Honigmelone, Lotosblüte, Ozonische Noten, Florale Noten, Aquatische Noten, Rose, Weißer Moschus, Ambra und Vanille enthalten sind, finden sich in skin [reserve blend] folgende Ingredienzien: Bergamotte, Orangenblüte, Geißblatt, Copahu-Balsam, Vanille, Pfingstrose, Gourmand-Noten, Moschus, Zedernholz.

Clean Reserve

skin [reserve blend] beginnt auf meiner Haut süß und fruchtig-floral. Schnell kommen Gourmand-Noten hinzu, die mich zuerst an Zuckerwatte, im weiteren Verlauf an karamellige Crème brû­lée erinnern. Akute Dessertgelüste werden in mir geweckt. Mit Ach und Krach unterdrücke ich den Drang in die Küche zu schleichen und auf die Suche nach Naschbarem zu gehen… Contenance, Steffi! Nach und nach ebben die Leckerschmecker-Nachtischnoten etwas ab, der Duft wird (noch) sanfter, ruhiger und dunkler. In schummrig-romantischer Atmosphäre bitten sich Vanille und Moschus zum duftig-intimen und lang anhaltenden Tanz auf Zedernholzparkett. skin [reserve blend] gefällt mir sehr gut. Er ist sanft, gefühlvoll und warm wie eine zärtliche Umarmung. Auf dem Teststreifen zeigt sich skin [reserve blend] als milchig-warmer Vanilleduft ohne große Komplexität. Daher bitte unbedingt auf der Haut testen!

Zum Vergleich habe ich auch den Skin-Duft der Classic-Kollektion aufgetragen. Dieser startet bei mir mit spritzig-süßer Honigmelone, zu der sich alsbald aquatische Noten gesellen, später auch florale Noten und Vanille. Je weiter der Duftverlauf voranschreitet, desto engmaschiger wird er. Einzelne Duftnoten sind kaum noch herausschnupperbar. Wie auch schon Harmen in seiner Rezension schrieb: „Alles verbindet sich zu einer eng verschmolzenen Einheit“. Genau so sehe, rieche ich es auch. Der klassische Skin-Duft ist auf meiner Haut viel frischer, heller und luftiger als skin [reserve blend]. Dennoch gefällt mir letzterer besser, passt er doch prima zur aktuellen Großwetterlage voller Kalt und Grau und Bäh. 😉

Clean Reserve – rain [reserve blend]

Auch rain [reserve blend] hat einen Namensvetter in der Classic-Kollektion und auch hier differieren die Duftnoten deutlich. Der klassische Rain-Duft enthält Melone, Narzisse, Wasserminze, Florale Noten, Nymphea (Seerose), Veilchenblätter, Moschus und Hölzer. rain [reserve blend] beinhaltet dagegen: Bergamotte, Gurke, Nymphea (Seerose), Weiße Blüten, Alpenveilchen, Maiglöckchen, Patchouli, Vetiver, Moschus.
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Direkt nach dem Aufsprühen zeigt sich rain [reserve blend] frisch und gurkig-aquatisch mit süß-floralen Noten. Im weiteren Verlauf gewinnt der Duft an grünlich-herberen und hellholzigen Akzenten mit einer ganz dezenten, kaum wahrnehmbaren erdigen Rauchnote. Trotz dieser Duftentwicklung behält rain [reserve blend] durchgängig seine Transparenz und Leichtigkeit. Der Geruch von Regen, der mit rain [reserve blend] ja eigentlich olfaktorisch abgebildet werden sollte, wurde m. E. nicht ganz getroffen. Zumindest nicht der Sommerregengeruch, den ich im Kopf hatte. rain [reserve blend] ist mehr ein Urwaldregen, grün und dampfend, gemischt mit süßem Blütenduft, aber dennoch hell und klar. Auf dem Papier bleibt der Duft leider ein wenig eindimensional im gurkig-aquatischen Stadium stecken.

Der klassische Rain-Duft zeigt sich dagegen auf meiner Haut eher nordisch-kühl. Die Wasserminze tobt sich hier von Beginn an aus, begleitet von fruchtiger Melone und aquatisch-grünen Noten. Harmen schreibt in seinem Artikel von einem „aquatischen, aber auch maritim-grünen Ton (…) ohne aber die salzigen Seetang-Meeresassoziationen“. Diese Beschreibung kann ich nur bestätigen. Im weiteren Verlauf kommen die floralen Noten auf meiner Haut mehr und mehr zum Tragen bis Rain mit holzigem Moschus leise ausklingt.

Beim nächsten Mal werden wir uns die anderen Reserve-Düfte unter das Näschen halten. Ich bin schon sehr gespannt. Und Ihr?

Liebe Grüße,
Steffi

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Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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