Drei Düfte für ein Halleluja! Mazzolaris „Vaniglia“, „Nero“ und „Augusto“

Manchmal lohnt es sich, den virtuellen Staub von älteren Artikeln im Archiv des Duft-Tagebuchs zu wischen. Man findet allerhand Unterhaltsames.

Wer in letzter Zeit unseren Shop besucht hat oder uns bei Facebook im Auge behält, weiß schon längst, dass wir drei neue Düfte von Mazzolari an Bord haben. Dank der spärlichen Presseinformationen war es einmal wieder meine Aufgabe, Texte für den Shop zu schreiben. Mir haben die Düfte so gut gefallen, dass ich sie Euch einfach vorstellen muss. Drei Stück sind es an der Zahl mit den wohllautenden Namen „Vaniglia“, „Nero“ und „Augusto“.

Mazzolari

In diesem Zuge habe ich in unserem Duftverzeichnis nachgesehen, welche Artikel es bereits zu Mazzolari gibt und habe zwei interessante gefunden. Ulrike beschrieb einmal „Luihier und „Patchoulyhier. Im ersten Artikel philosophiert sie darüber, dass ein Traummann nach Pantherkäfig riechen muss, im zweiten beschreibt sie ihre ruhmvolle Vergangenheit als schwarzgewandetes Schattenwesen. Neudeutsch: „LOL“! 🙂

Nun aber auf zu den den Düften!

vaniglia
Vaniglia ist einfach nur lecker. Vanille- und vor allem auch Karamellfreunde sollten hier unbedingt einmal hineinriechen 🙂 Mich erinnert der Duft z. B. ein bisschen an die Süßspeisendüfte von Chabaud – ich meine, es war „Lait de Biscuit“. Der Leckerbissen von Mazzolari besitzt noch eine feine florale Komponente. Also, wem das Herz bei Sahnebonbons, Karamellpudding, Vanilleeis und feinen Butterkeksen aufgeht, der sollte sich diese nasale Kalorienbombe nicht entgehen lassen. Fünf Zuckersterne von mir!

nero_2
Man sollte sich ja nicht mit dem Dessert den Appetit verderben, aber in der Welt der Düfte ist glücklicherweise alles erlaubt. Ganz anders geht es nämlich weiter. „Nero“ – wer muss nicht bei diesem Namen an den – mit Verlaub – etwas durchgeknallten römischen Kaiser mit Künstlerambitionen denken? Der großartige Peter Ustinov als Nero in „Quo vadis?“, wie er seine Tränen auffängt – legendär! Eine andere große Szene ist Neros Rede, hier auf Englisch:

Wir wissen schließlich nicht, woran Mazzolari bei der Benennung des Duftes dachten. Keineswegs verrückt erscheint der Duft und auch nicht altertümlich. Ich würde sagen, in bester Cologne-Tradition frisch, zitrisch und etwas fruchtig aufspielend, dann sollen in den Herznoten Rose, Jasmin und Patchouli nachfolgen, doch muss ich gestehen, dass diese eher zurückhaltend eingesetzt wurden und meines Erachtens einen grünen Spritzer beisteuern. Auf dem Duftstreifen sind die Johannisbeerakzente deutlicher – auf der Haut hingegen werden Moschus- und Ambrasalven abgefeuert. „Nero“ ist entgegen seinem Namen ein ganz unprätentiöser, geradliniger Herrenduft, der auch eine vornehme Karte ausspielt. Kein ganz junger Duft, der aber keinesfalls altmodisch, vielmehr traditionsbewusst ist. Ich kann ihn mir sehr gut an einem Mann mittleren Alters vorstellen. Fünf Sterne für italienische Eleganz, die Traditionelles modern interpretiert.

Die Duftkomposition
Kopfnote: Schwarze Johannisbeere, Bergamotte, Apfel, Ananas
Herznote: Rose, Jasmin, Patchouli
Basisnote: Ambra, Moschus, Vanille

augusto
Augusto – also noch ein Kaiser, mag man denken. Dem ist aber nicht so. Es handelt sich viel mehr um den Kaiser des Hauses Mazzolari, den Patron Augusto Mazzolari. Auch dieser Duft ist nun keine frisch aus dem Ei geschlüpfte, schräge Komposition.

Die Duftnoten …

Kopfnote: Bergamotte, Orange, Minze
Herznote: Rosenholz, Geranium, Lavendel
Basisnote: Ambra, Sandelholz

… beschreiben die Komposition treffend, wobei das Sandelholz hier wirklich deutlich herauskommt – holzig-seifig, mit frischen und floralen Wirbeln umgeben. Auch hier gilt, dass man solche Düfte auch weitaus klassischer kennt. Trotzdem sehe ich auch diesen Duft eher an einem Herrn in gesetzterem Alter, zu denen ich mich momentan noch nicht zähle. Fünf klassische Herren-Sterne.

Ja liebe Freunde der duftenden Wässerchen, vielleicht konnte ich Euch ein bisschen neugierig machen. Ich bin sonst bei Mazzolari sonst noch nicht weitergekommen. Vielleicht wünscht sich jemand eine weitere Rezension zu diesem Haus? Hinterlasst mir doch einfach in einem Kommentar Eure Empfehlung.

Liebe Grüße
Harmen

Neueste Kommentare

Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

2 Kommentare

  1. Birgit
    31. Juli 2014
    Antworten

    Hallo Harmen,
    bei der Rückreise aus dem Urlaub mussten wir bei Karlsruhe raus –
    ein Besuch bei WUCHSA war also angesagt.
    Bei dieser Gelegenheit musste u.a.auch VANIGLIA mit.Was für ein
    schöner Duft! Ich habe schon so viele Vanilledüfte in jeder Preisklasse mit den unterschiedlichsten „Begleitern“, aber irgendwie ist doch jeder Duft etwas Besonderes für mich.
    Gerne würde ich Dein Kommentar zu „SOFIA“, „AMBRA“ oder „MUSC“ lesen (die kenne ich noch nicht). Aber vielleicht auch zu „LEI“ und „Alessandro“, die ich schon ein paar Jahre habe.
    Liebe Grüße, Birgit

  2. Harmen Biró
    1. August 2014
    Antworten

    Hallo Birgit,

    vielen Dank für die Tipps. Dann werde ich mir die weiteren Düfte von Mazzolari bei Gelegenheit einmal vorknöpfen 🙂 Viel Spaß mit Vaniglia! 🙂

    Liebe Grüße
    Harmen

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