Aus L’Artisan Parfumeurs neuer Serie „Explosions d’Émotions“: „Déliria“

Explosions d’Émotion“ – mit diesem spektakulären und explosiven Titel lanciert das Haus L’Artisan Parfumeur ein neues Duft-Trio, das in Kürze bei uns eintreffen wird.

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Hier war wieder Herr Duchaufour am Werk, was auf gelungene und faszinierende Duftkreationen hoffen lässt: „Amour Nocturne“ – mit dem Untertitel „Die Intimität der Nacht“, „Déliria“ – „Die Erleuchtung der Sinne“ und „Skin on Skin“ – „Eine übermütige Umarmung“. Na, wenn das nicht vielversprechend klingt!? Den Anfang macht heute „Déliria“.

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Ich frage mich schon manchmal, wer solche Duftnamen entwickelt. Ein Delirium ist so weit ich weiß auch im Französischen eine zweifelhaftes Vergnügen, aber wer weiß, vielleicht sollte hier einfach ein provokanter Titel zum Zuge kommen. Jedenfalls bedeutet „délirer“ auch fantasieren, außer sich sein. Und so biege ich mir die Bedeutung des Namens schlichtweg passend zurecht. Die im Kollektionsnamen angekündigten Gefühlsausbrüche münden bei diesem Duft scheinbar in ein Kopffeuerwerk der Fantasien. So viel sie verraten. L’Artisan Parfumeur wollten mit diesem Parfum einen Kontrast darstellen, was, wie ich finde, durchaus gelungen ist.

Denn halte ich mir die Komposition unter den Gesichtserker, kommen mir bunt wirkende Aldehyde entgegen. Es schillert in allen möglichen Fruchtfarben: Honigmelone, Apfel, säuerliche rote Früchte … in der Tat erscheinen diese etwas überreif und vergoren, ein Effekt, den wohl die Rumnoten hervorrufen. Was hier nach einer schweren, schwülstigen Fruchtbombe klingt, ist in Wahrheit ein kühler, trockener Duft, der ebenso auch saubere Aspekte sowie herbe Vanillenuancen besitzt:

Die Duftnoten
Zimt, Apfel, Aldehyde
Rum, Himbeere
Moschus, Vanille, Benzoeharz, Karamell

Laut Duftnoten könnte „Déliria“ ohne Frage ein üppiger Gourmandduft sein, aber weit gefehlt:

„Déliria“ ist ein fantastischer Kontrast aus einer kühlen Komponente und Rum mit köstlichen Noten von Karamell, Apfel und Zuckerwatte. Die Kopf- und Basisnoten verwandeln sich im Herzen des Duftes in eine atemberaubende Wolke.

Grepe "Fujiminori" (Fujisawa, Kanagawa, Japan)
https://www.flickr.com/photos/tmizo/7987776117/ https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Ich finde „Déliria“ absolut spannend, auf eine besondere Weise zurückgenommen, dezent und äußerst individuell. In der Langzeitwirkung und selbst nach dem Duschen ist noch eine weiche, holzige Moschusnote wahrnehmbar, die zuvor den Duft sauber unterlegte, um daraufhin mehr und mehr nach vorne zu treten. Man liest es oft, aber dieser Duft beinhaltet tatsächlich einen Kontrast, der so abgestimmt wurde, dass er eben doch ein großes Ganzes zeigt. Ein Widerspruch in sich selbst? Entscheidet selbst. 🙂

Ganz liebe Grüße
von Harmen

Neueste Kommentare

Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

Ein Kommentar

  1. Barbara
    18. November 2013
    Antworten

    Guten Morgen Harmen!

    Danke für den Montagsbeitrag. Der Knoten im Taschentuch hat genützt 🙂 Obwohl, wer benützt heute noch Stofftaschentücher? Entschuldigung, ich schweife wieder einmal ab.

    Ja, die Parfumnamen… Immer wieder etwas Neues zu finden, dass ist sicher nicht einfach. Aber die Namen sind mir ehrlich gesagt – schnuppe! Auch die manchmal „konstruierten“ Geschichten um den Duft. Mich interessieren eigentlich nur die Zutaten und das Endergebnis. Aus den Rest könnte ich eigentlich verzichten.

    Liebe Grüsse,

    Barbara

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